Das pointierte Satzgefüge des Aphorismus spiegelt Überzeugungen, setzt oft ein mit wachsendem Unmut unter einer sprachlichen Spannung, die ihren genau bezeichneten Zufluchtsort sucht. Der Aphorismus bedrängt das Vergangene, das Vorgegebene, das Politische, das Gesellschaftliche, kurz den Konsens im schnöden Spiel der auch in Deutschland geförderten allgemeinen Sorg¬losigkeit.
Ein Autor, der heute Aphorismen schreibt, ist geradezu gezwungen, Nonkonformist zu sein. Insofern sind die hier vorgelegten „Variationen beständiger Gedanken“ von Wilhelm Ziehr kritische Notate zu unserer Zeit, eine Absage an die Konsens-Gesellschaft.weiterlesen