Vererben und Erben
Adelige, städtisch-bürgerliche und bäuerliche Kontexte
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Vererben und Erben hat im Zusammenhang mit den Debatten über soziale Ungleichheit als Thema neue Aktualität erlangt. Liegenschaften verschiedenster Art – Häuser und Höfe, Äcker, Wiesen und Weingärten–, Geldsummen, aber auch Wert- und Gebrauchsgegenstände, Kleidung, Werkzeug oder Erinnerungsstücke waren in der Geschichte der Neuzeit Teil der Erbmasse und für die übernehmenden Männer und Frauen nicht selten von existenzieller Bedeutung. Gewohnheit und Recht, aber auch Ansprüche und Vorrechte prägten den Vermögenstransfer zwischen den Generationen und variierten je nach Geschlecht, Geburtsrang oder sozialem Milieu. Erbpraxis muss dabei mit der Ehegüterpraxis in Verbindung gesetzt werden, um zu bestimmen, ob der Besitz den Nachkommen und Verwandten vorbehalten war oder an die Witwe übergehen konnte. Letzteres war in Niederösterreich aufgrund der vorherrschenden ehelichen Gütergemeinschaft der Fall. Diese hatte eine starke rechtliche und ökonomische Position von Frauen und häufige Wiederverheiratungen zur Folge.
In diesem Kontext sind die Beiträge dieses Bandes situiert. Sie analysieren Vererben und Erben vom 17. bis ins frühe 19. Jahrhundert exemplarisch und aus verschiedenen Perspektiven. Dabei thematisieren sie adelige Fideikommiss-Stiftungen, die Hausgeschichte einer Bäckerei in Zwettl, Testamente aus dem Handwerksmilieu in Wiener Neustadt und Scheibbs sowie
bäuerliche Übergabeverträge der Herrschaft Aspang.weiterlesen
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