Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus
geschichte für heute 2/2018
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Der „Kreisauer Kreis“, benannt nach dem Gut der Moltkes in Schlesien, gilt als die bedeutendste deutsche Widerstandsgruppe gegen das Hitlerregime. Der erste Aufsatz in
diesem Heft zeigt auf, dass die Frauen der Widerstandskämpfer von Beginn an in die Aktivitäten ihrer Männer oder der Gruppe eingebunden waren und z. B. als
Nachrichtenträgerinnen fungierten. Zahlreiche Beispiele zeigen die schwierige Lage der Frauen als Mitwisserinnen in einem Umfeld ständiger Bedrohung und der Angst vor
Denunziation. Die Frauen wussten um die Gefahr, in der sie lebten, und dass sie ihr Leben riskierten. Nach der Ermordung der Widerständler vom 20. Juli 1944 ließ der
„Volksgerichtshof“ sämtliche Besitztümer der Familien der Ermordeten beschlagnahmen und die „Verräterkinder“ ohne Kontakt zu den Müttern in Bad Sachsa internieren.
Der Aufsatz befasst sich am Ende mit den langwierigen Kämpfen der Frauen um die Durchsetzung von Rentenansprüchen in der frühen Bundesrepublik in einem Klima völligen
Desinteresses am Widerstand gegen Hitler.
In einem weiteren Beitrag wird diskutiert, was es im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts, am Ende der „Zeugengeneration“, theoretisch bedeuten kann, hinsichtlich NSVergangenheit
und Holocaust im eigentlichen Sinne des Wortes historisch zu lernen. Außerdem wird anhand relevanter empirischer Befunde skizziert, dass historische
Lernprozesse oft mit gesellschaftlichen Erwartungen konfrontiert sind, die sich nur schwer erfüllen lassen. Und schließlich geht es um die Frage, wie sich die vielfach
thematisierte Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit im Umgang mit NS-Vergangenheit und Holocaust möglicherweise reduzieren lässt.
Nach dem Fall der Berliner Mauer schien es eine Zeitlang so, als ob die Demokratie ihren endgültigen weltweiten Siegeszug angetreten hätte. Doch der potenziell
demokratische ‚arabische Frühling‘ wurde fast überall niedergeschlagen; in Osteuropa nehmen vielerorts
autoritäre Herrschaft und Diskurse (wieder) zu, und in den westlichen Staaten entsteht eine damit eng verwandte Art des nationalistischen Populismus. Vor diesem
Hintergrund unternimmt der dreitte Hauptbeitrag eine langfristige, aber nicht teleologische Herleitung der Wurzeln von Demokratie in den Jahrhunderten vor 1800. Diese
Wurzeln findet er in der höchst kontingenten Verknüpfung frühneuzeitlicher Praktiken und Diskurse von Partizipation einerseits, von Gleichheit andererseits. So können wir
die heutige Krise der Demokratie in einem neuen Licht sehen und historisch fundiert analysieren.weiterlesen
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