Verfolgung von Sinti und Roma in Karlsruhe im Nationalsozialismus
Die städtische und kriminalpolizeiliche Praxis
Produktform: Buch
Die Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma aus Karlsruhe konnte aufgrund der schlechten Quellenlage bislang nur bruchstückhaft wissenschaftlich erforscht werden. Johannes Kaiser nimmt vor allem die Akteure und Handlungen in Karlsruhe für die frühe Zeit des Nationalsozialismus in den Blick. Der Autor arbeitet durch die exakte Auswertung der wenigen vorhandenen Quellen heraus, wie sich die traditionelle Diskriminierung und Stigmatisierung mithilfe von Gesetzen und Verordnungen nach 1933 unter rassistischen Kriterien verschärften. Sichtbar wird dabei, dass das Ziel der Karlsruher Stadtverwaltung, die Vertreibung „der Zigeuner“, bisweilen mit dem „Gesamtinteresse“ im Land kollidierte. Für die Umsetzung der Landesinteressen war die Polizei zuständig. Ein Schlaglicht wird auch auf die Organisation und Arbeit der durch die „Verreichlichung“ der Polizei in Karlsruhe 1937 errichteten Kriminalpolizeistelle und ihrer „Zigeunerstelle“ geworfen.weiterlesen