Vergebung, Zumutung des Glaubens - Herausforderung für kirchliches Handeln
Gedanken zum Schatten, über den zu springen so schwer fällt
Produktform: Buch
"Die Taten von sexuellem Missbrauch, auch in kirchlichen Einrichtungen und Gemeinden, haben die Thematik von Schuld und Vergebung neu in den Vordergrund gerückt. Der Kirche darf dabei nicht nur daran gelegen sein, die Schuld aufzudecken, die Taten zu verstehen, die eigene Schuldverstrickung zu er- und zu bekennen und den Opfern bei der Verarbeitung des erlittenen Unrechts und ihrem Ringen um Achtung und Selbstachtung tatkräftig beizustehen, sie hat auch eine Verantwortung gegenüber den Tätern, insbesondere, wenn diese ihre Schuld bekennen und bereuen.
Ob als Opfer oder als Täter, beide sind Beteiligte an schuldhaftem Unrecht und bleiben darin verstrickt, wenn sich ihnen keine Tür öffnet in einen Raum möglicher Versöhnung, und sie nicht bereit sind hindurchzugehen. Die Zumutung des Vaterunsers, Gott zu bitten: „Vergib uns unsere Schuld“ und zu versprechen „wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ könnte eine Ermutigung bedeuten, diesen Schritt zu tun.
Doch warum fällt es so schwer, sich dieser Zumutung zu stellen?
Was ist insbesondere von einer Kirche gefordert, damit diese in jedem Gottesdienst gesprochene Bitte aus dem „Gebet des Herrn“ nicht zur leeren Phrase verkommt?
Die hier geäußerten Gedanken sind als Hilfestellung gedacht, den Nebel der Befangenheit zu lichten, in welche die Kirche durch ihre eigene Schuldverstrickung geraten ist – und aufzuweisen, wie die Zumutung des Evangeliums, zu vergeben und um Vergebung zu bitten, allen Beteiligten am Schuldgeschehen eine Perspektive der Versöhnung eröffnen könnte.“weiterlesen