In einem Minenfeld ist die Vergangenheit ohne jede Bedeutung. Genau wie die Gegenwart. Alles, was zählt, sind die nächsten Minuten Zukunft. In einem Minenfeld existiert nur eine einzige Richtung, eine einzige Perspektive: Alles wird auf einen einzelnen Punkt gebündelt, auf eine Fläche von zehn mal dreißig Zentimetern – den nächsten Schritt.
Acht Jahre ist es her, dass Thomas Blohm mit seinem Leben brach, um fortan als Minenräumer die Exkremente des Krieges zu entsorgen. In den Krisengebieten der Welt führt er seither ein Leben ohne Bindungen, mit geringem Ballast und minimalen Bedürfnissen. Als seine Tochter überraschend im Kosovo erscheint und sich ein vom Krieg traumatisierter Journalist für Blohms Biographie interessiert, holt ihn die Vergangenheit wieder ein.
Für seine Arbeiten erhielt Claus Probst mehrere Literaturpreise und zahlreiche Nominierungen, zuletzt für den von Amnesty international ausgeschriebenen Literaturpreis Menschenrechte.
Probsts Sprache kann in jeder Tonart einen Rhythmus entfalten, der einem beim Lesen schon mal den Atem stocken lässt. (Frank Barsch, SWR 2)
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