Lyrik fußt generell auf den Koordinaten von Zeitlosigkeit und Augenblick. Einerseits wird in der Lyrik ein poetisches Kontinuum produziert, das den Zug zur Ewigkeit hat, andererseits ist dieser poetische Strom ständig angehalten durch den Augenblick. Gedichte werden zu einem Schüttmaterial, das zu gewissen Zeitpunkten an gewissen Orten in den Lyrikstrom eingebracht wird.
In der literarische Szenerie sind es vor allem Jahrbücher, die diese beiden Grundzüge fürs erste vermischen. Im Idealfall stiften die Autorinnen einer sprachlichen Gegend ihre Gedichte aus einem konkreten Jahr für eine Jahrgangs-Anthologie, die einen ersten Überblick über ein vergangenes Jahr dokumentieren soll.weiterlesen