Die Mechanismen adliger Herrschaftsbildung im hohen Mittelalter und die damit verbundene Positionierung des Adels neben dem Königtum, das in ottonisch-salischer Zeit im Rheinland überaus präsent war, sind für den Kulturraum zwischen Rhein und Maas auf beiden Seiten der deutsch-niederländischen Grenze bisher allenfalls ansatzweise zusammenhängend erforscht worden. Aus diesem Grund tagten Archäologen, Historiker und Kunsthistoriker, um sich dieses Themas anzunehmen und dabei nicht zuletzt auch Aspekte der Theoriebildung und der Methoden in den Blick zu nehmen. Dabei fanden drei große Themenbereiche besondere Berücksichtigung: die Königspfalzen als sichtbare Zeichen königlicher Präsenz im Raum, der Adel im Kontext seiner verwandtschaftlichen Beziehungen und die Adelsburgen. Die Beiträge der Tagung fasst der vorliegende Band zusammen, wobei im Falle des Beitrags über die Pfalz Nijmegen der Vortragstext auf Grund neuer Forschungsergebnisse der Archäologie und der Bauforschung aktualisiert und stark erweitert wurde. Neu hinzu kam zudem der Aufsatz von Günter Kraus über die Pfalz in Duisburg. Die Herausgeber hoffen, dass der Band, der in einem diachronen Längsschnitt die Präsenz des Königtums in Niederlothringen und die Veränderungen in der historischen Existenzweise des Adels vom 10. bis zum 13. Jahrhunderts nachzeichnet, einen Beitrag zur grenzüberschreitenden Erforschung des mittelalterlichen Adels im Rhein-Maasraum liefert und seine Ergebnisse in breiter angelegte vergleichende Forschungen Eingang finden, die nach wie vor als Desiderat zu bezeichnen sind.weiterlesen