Der Umgang der Deutschen mit der eigenen Vergangenheit ist, glaubt man den Einschätzungen aus dem Ausland, selbstkritisch und vorbildlich. Ein Urteil, dem die meisten Deutschen zustimmen dürften. Dabei ist gerade hierzulande die kritische Erinnerungskultur immer stärkeren Angriffen ausgesetzt, wie sich nicht zuletzt in der großen und nahezu widerspruchslosen Zustimmung für das deutsche Opferdrama „Unsere Mütter, unsere Väter“ zeigte. Es droht nicht nur der Rückfall in ein überwunden geglaubtes Stadium der Erinnerungskultur, sondern der Abschied von einer kritischen
Perspektive auf die eigene Geschichte.
Die Festschrift für Hannes Heer, der zu den wichtigsten Vertretern einer kritischen Erinnerungskultur und Geschichtswissenschaft in Deutschland gehört, vereint Stimmen gegen diesen Trend und versteht sich als Plädoyer für ein Mehr an Kritik.weiterlesen