»Etwas Furchtbares war passiert. Das Furchtbare war vorbei und es war verboten, danach zu fragen.« Katharina Riese hat sich auf eine Entdeckungsreise in ihre frühere Kindheit begeben, in jene Lebensphase, in der meist nur wenige und eher verschwommene Erinnerungen aufzuspüren sind. In akribischer Kleinarbeit ist der österreichischen Schriftstellerin gelungen, eine beeindruckende Fülle an Kindheitserlebnissen und -eindrücken an die Oberfläche und aufs Papier zu bringen.
Der Untertitel »Skizzenbuch« wirkt auf den ersten Blick allzu bescheiden: Könnte man an rasch hingeworfene Zeichnungen denken, flüchtig, ohne Farbe. Doch die 99 kurzen Kapitel von »Vilma heiratet ihre Enkelin« besitzen die zarte Farbigkeit einer Buntstiftzeichnung, eine Genauigkeit, die einem ständigen Feilen, Überarbeiten und Nachdenken geschuldet ist.weiterlesen