Staat und Gesellschaft sind in der modernen Zeit hochkomplizierte Gebilde, vielfach vernetzte Systeme mit verwickelten Wechselwirkungen und vielfachen Rückkopplungen. Sie haben sich im Laufe der Geschichte zu immer höheren Formen entwickelt, indem sie jeweils auf die unterschiedlichen historischen Anforderungen Lösungen suchten und meist auch befriedigende Antworten fanden.
Bei der allmählich zu größter Schärfe entbrannten Diskussion um die Globalisierung streben bestimmte Kreise auch eine Abschaffung der Staaten an. Das hierbei meist angeführte Argument, der Nationalstaat habe zu schrecklichen Kriegen geführt, ist geschichtlich widerlegt. Erst der Einfluß raumfremder Mächte erzeugte die Ohnmacht Europas. Der seit kurzem erhobene Anspruch weltweiter Terrorbekämpfung von seiten der USA schafft zudem den Krieg als Dauereinrichtung und globale Bedrohung. Die als Folge der übereilten europäischen Einigung entstandene Brüsseler Bürokratie bringt den Europäern mit ihrem übertriebenen Zentralismus eine neue Diktatur, die maßgeblich von der US-Ostküste bestimmt wird. Die Staaten einfach zugunsten einer Weltregierung abschaffen zu wollen zeugt von mangelnder Einsicht in lebensnotwendige Zusammenhänge vor allem auf sämtlichen geistigen Gebieten, wie denen der Sprache, der Kultur und Kunst, der Ethik, der Religion. Jeder tiefere Blick in die Natur zeigt deren allgemeines Prinzip möglichster Vielfalt zur bestmöglichen Ausnutzung der vorhandenen ökologischen Nischen. Die Natur ist gegen jede Gleichmacherei, sie belohnt Verschiedenheit und Abgrenzung.
Nach einleitenden Kapiteln über die herrschende politische Korrektheit und ihre derzeitige behördliche Durchsetzung mit amtlicher und öffentlicher Gewalt gegenüber der nationalen Opposition wird begründete Kritik am derzeitigen Parteienstaat geübt, in dem unter Verletzung der Verfassung die lebenswichtigen Interessen des Volkes denen der Parteien oder ihrer Funktionäre nachgeordnet werden. Nicht von ungefähr ist vielfache Korruption auf allen Ebenen der Verwaltung eingerissen. Besonders schlimm ist, daß wegen der Beschäftigung mit der Erringung und Erhaltung der Macht die eigentlichen und drängenden Fragen der Gegenwart nicht behandelt werden, daß mit Scheingefechten wertvolle Zeit und Energie verbraucht werden, die wahrlich würdigeren Zielen gewidmet werden sollten.
Jürgen Schwab entwirft vor allem eine Theorie des Volksstaats, der von verschiedenen Ansätzen her und unter den wahrscheinlichen Herausforderungen der Zukunft betrachtet wird. Anregende Vorschläge zur Verfassung eines solchen deutschen Volksstaates werden gemacht, die bei der immer notwendiger werdenden öffentlichen Diskussion über zukunftsträchtige Auswege aus der derzeitigen Krise unseres von Mißständen gezeichneten Parteienstaates bedacht werden sollten. Grundpfeiler dieses künftigen Volksstaats sollten nationale Identität, nationale Solidarität und nationale Souveränität sein. Die Parteien sollten nicht den eigenen Vorteil, sondern das Wohl des Volkes im Auge haben, dem zu dienen die Abgeordneten antreten und die Bundesminister schwören.weiterlesen