In der wechselvollen Geschichte des Innsbrucker Landhausviertels spiegelt sich die Tiroler Vergangenheit des letzten Jahrhunderts. Unmittelbar nach der "Machtübernahme" verwirklichen die Nationalsozialisten frühere Planungen zur Erweiterung des historischen Landhauses und errichten in kürzester Zeit einen in sich geschlossenen Gebäudekomplex. In Architektur und Ausstattung verbinden sie regionaltypische Aspekte mit Repräsentationsformen des NS-Kanons. Das Regierungsviertel beherbergt während der NS-Zeit nahezu den gesamten Parteiapparat und die staatlichen Dienststellen. Im Machtzentrum des Tiroler Nationalsozialismus findet die Planung und Abwicklung unzähliger NS-Verbrechen statt. Nach der Befreiung und Nutzung durch die Besatzungsmächte nimmt die Tiroler Politik das heutige Neue Landhaus in Besitz. Die NS-Hintergründe werden verleugnet und verträngt. Erst in der jüngsten Vergangenheit übernimmt das Land seine erinnerungskulturelle Verantwortung und diskutiert den Umgang mit den größten noch bestehenden Täterbau Tirols.weiterlesen