SPD und »Junkerstaat« |»Spartakusaufstand« | Gewalt von oben, Gewalt von unten
Produktform: Buch
Heiner Karuscheit untersucht die Rolle der SPD 1918/19 bei der Zerschlagung der Revolutionsbewegung. Seine These: Die Parteiführung handelte nicht aus Unerfahrenheit, sondern folgte einem Machtkonzept, das auf die Übernahme des preußischen Obrigkeitsstaats unter sozialdemokratischer Leitung zielte. Deshalb wehrte sie alle Ansätze zur Demokratisierung von Staat und Wirtschaft ab.
Klaus Wernecke betrachtet die von kaiserlichen Militärs im Bündnis mit der MSPD-Spitze gegen sozialrevolutionäre Bewegungen gerichtete Gewalt. Er wendet sich gegen die These, dass die Gewalteskalationen 1918/19 das Resultat einer »unkontrollierten Eigendynamik« der beteiligten Akteure gewesen seien. Er weist nach, dass vor allem die Entscheidung der MSPD, gemeinsam mit den Spitzen des Militärs und Teilen der alten Verwaltung gegen die Revolution von unten vorzugehen, zentralen Einfluss auf den Gang der Gewaltereignisse hatte.
Bernhard Sauer zeigt, dass es sich beim »Spartakusaufstand« 1919 um eine spontane Erhebung handelte. Weder die »Revolutionären Obleute«, noch die USPD, noch der Spartakusbund haben ihn geplant oder initiiert. Was hat so viele Menschen auf die Straße getrieben? Bestand damals die Möglichkeit, gestützt auf eine breite Volksbewegung eine stabile demokratische Ordnung mit sozialistischen Zügen aufzubauen?weiterlesen