Sie lebte unfrei und eingeschlossen im Sperrgebiet,
einem Käfig innerhalb des Gefängnisses, der “DDR“.
Auf der einen Seite Stacheldraht,
auf der anderen der Schlagbaum.
Vom Leben am Rand der roten Scheibe ist ein frischer authentischer Blick auf weithin unbekannte Grenzerfahrungen in der “DDR“: das Leben im Sperrgebiet und auf die in mehreren „Säuberungsaktionen“ vom Unrechtsstaat verordneten Zwangsumsiedlungen.
Kriemhild Frieda Marie Mader schildert den privaten, schwierigen wie gleichzeitig glücklich-behüteten Alltag in Kontrast zu den banal-bürokratischen Vergewaltigungen der eigenen Bürger im Sperrgebiet. Wir erfahren Erstaunliches über die Wirkung staatlicher Willkür auf die innere Befindlichkeit der „ganz normalen“ Menschen im Osten Deutschlands, ihre persönliche Zerrissenheit und die spannenden wie verunsichernden Herausforderungen für den Einzelnen in der Nachwendezeit.
Die Autorin gibt uns einen tiefen Einblick in das Innere der Protagonistin, auf die Träume, Sehnsüchte und Wünsche, ihre Hoffnungen und Enttäuschungen, auf ihre Kraft und ihre Schwäche und ihre ganz eigenen Begrenzungen.
Trotz aller bisherigen literarischen, publizistischen und filmischen Aufarbeitungen erhalten wir einen ganz anderen, neuen Blick: Die Menschen im Sperrgebiet waren nicht nur vom Westen ausgegrenzt – wie alle anderen in der “DDR“ – sondern vom eigenen Land, vom Rest der ‚roten Scheibe‘.weiterlesen