Die Hospizbewegung zwischen lebendiger Begegnung und standardisierter Dienstleistung
Produktform: Buch
Von der Initiative zur Institution - Michaela Fink beschreibt gesellschaftliche Ursprünge, Anfänge und gegenwärtige Entwicklungen der modernen Hospizbewegung in Deutschland. Das Augenmerk ist dabei auf die Probleme gerichtet, die mit der Institutionalisierung der Hospizbewegung einhergehen. Ein Beispiel dafür ist die Veränderung, die die offene Begegnung mit den sterbenden Menschen durch die Implementierung einer standardisierten Dienstleistung erfährt.
Die Beschreibung ist eingebettet in einen größeren Kontext gesellschaftlicher Veränderungen, in der die Hospizbewegung letztlich ein Mosaikstein ist. Es droht ein zunehmend technokratischer Umgang mit Sterben und Tod, der auch die Hospizbewegung erfasst. Diese wird dann zum Teil des modernen Projekts einer umfassenden Sicherung des Lebens.
Michaela Fink verbindet Argumente aus Interviews mit PionierInnen der deutschen Hospizbewegung und aus der Fachliteratur zur Hospizbewegung mit der kritischen Soziologie (insbesondere von Jean Baudrillard, Michel Foucault und Ivan Illich). Sie beleuchtet damit den Gegensatz dessen, was sich gegenwärtig in den Tendenzen einer standardisierten Sterbeversorgung als selbstverständlich und notwendig durchzusetzen scheint.
Obgleich sich Betroffene und Begleiter zunehmend in institutionalisierten Kontexten bewegen, müssen sie dennoch darin handlungsfähig sein. Das Spannungsverhältnis zwischen persönlicher, lebendiger Begegnung und standardisierter Dienstleistung wird vor dem Hintergrund von Institutionalisierungsprozessen analysiert. Das Buch ist in kritischer Freundschaft zur Hospizbewegung geschrieben, in der die Autorin selbst über viele Jahre praktisch tätig gewesen ist.
Band V Schriftenreihe des Wissenschaftlichen Beirats im DHPV e.V.weiterlesen