Während klassische Literatur- und Autorenwettbewerbe einen Gedanken, eine Frage, eine Meinung oder einfach nur ein Thema vorgeben, zu dem die Wettbewerbsteilnehmer einen Beitrag schreiben und einreichen müssen, betritt die AUTORiKA, fast schon traditionell, unklassische Pfade bei der Themenvorgabe. „Warum nicht einmal ein Foto als Thema vorgeben?“, fragte André Richter und die Idee zum neuen Wettbewerbs-Experiment war geboren. Wenn es ein Autor vermag, Buchstaben, Wörter und Sätze aneinanderzureihen, um eine Geschichte entstehen zu lassen, die im Kopf des Lesers Bilder erzeugen, so sollte es doch auch möglich sein, mit einem Bild vor Augen, Buchstaben, Wörter und Sätze aufs Papier zu bringen, die sich zu einer interessanten Geschichte zusammenfügen. Gemeinsam mit dem AUTORiKA-Fotografen Klaus Eppele entstand eine Sammlung von Fotos, die in 5 Kate-gorien, zu je 3 Motiven, spezifiziert wurden, aus denen sich die Autoren ihr Wunschmotiv wählen konnten. Da die verschiedenen Rubriken lediglich der besseren Ein- und Zuordnung der Fotomotive dienten, war es auch möglich, dass Fotos gar nicht ausgewählt wurden oder mehrfach als Inspiration für den Beitrag dienten. Auch war es für die Jury kein Bewertungskriterium, ob und inwieweit die eingereichte Geschichte direkten Bezug zur Fotovorgabe hatte. So enthält dieses Buch Geschichten, die sich auf ein und dasselbe Motiv der Fotosammlung beziehen. Aus dramaturgischen und verlegerischen Gründen wurden in diesen Fällen Motivalternativen ausgewählt, um keine Fotodopplungen im Buch erleben zu müssen. Ob dieses Experiment gelungen ist, Foto und Text pa-rallel zu einer Einheit werden zu lassen, sollten Sie als Leser selbst entscheiden; Machen Sie sich Ihr eigenes BILD!weiterlesen