Sie hat sich nie in die erste Reihe gedrängt, aber jede Aufgabe schlicht gut
gemeistert:
ob als Parlamentspräsidentin der Ostberliner Stadtverordnetenversammlung,
als Senatorin für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen der Berliner großen
Koalition, als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und bis
zum 31. Oktober 2011 als Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen
Kindesmissbrauchs. Auf die promovierte Naturwissenschaftlerin und engagierte
Protestantin Christine Bergmann gehen so nachhaltige Reformen wie die Einführung
der Elternzeit und das Recht der Kinder auf gewaltfreie Erziehung zurück. Mit ihrem
unverstellten Blick für Ungerechtigkeiten prägte sie die Debatten um Frauenquote,
Pornografie und gewaltverherrlichende Spiele. Durch ihre hohe moralische Autorität
schaffte sie es, Tausenden von Missbrauchsopfern in Familie, Schule und Kirchen
gesellschaftliches Gehör zu verschaffen.
Was bewegt diese sympathische Frau, sich immer wieder für die Rechte von
Schwächeren
einzusetzen? In einem ausführlichen biografischen Interview erzählt
Christine Bergmann von ihrer Kindheit in Dresden, ihrem ersten Beruf als Pharmazeutin
und ihrem Schritt 1989 in die Politik.weiterlesen