Von Samoa nach Germania
Künstler zwischen Lebensreform und Nationalsozialismus
Produktform: Buch
Das Buch erzählt den Werdegang von drei bürgerlichen Künstler, die beispielhaft für ihre Generation stehen: der Architekt, Bildhauer und Maler Walther Müller (1878-1957), der Philologe Ernst Bacmeister (1874-1971) und Erich Scheurmann (1878-1957) – Autor des Papalagi, der auch heute noch oft verkauft und in der Schule behandelt wird.
Was als Aufbruch im Rahmen der Lebensreformbewegung beginnt, erfährt eine schleichende Umdeutung in eine Ideologie der Zerstörung von Aufklärung und Demokratie und lässt die drei Künstler zu Mitläufern der von Goebbels propagierte „stählerne Romantik“ werden.
Walther Müller wurde mit seinen Ideen germanischer Monumentalbauten Architekt beim Umbau von Berlin in Germania; Erich Scheurmann trat nach seiner Kooperation mit dem Haus Ludendorff der NSDAP bei und malte zu Weihnachten Hitlerportraits; und Ernst Bacmeisters Dramen wurden von den Nazis aufgeführt und 1942 geehrt, da er „in seinem Lebenswerk vermocht hat ... die Innenmächte des deutschen Geistes zu bewahren.“
Anhand von zahlreichen unveröffentlichten Nachlassunterlagen zeichnet Christian Kuhnke einer Künstlergeneration zwischen Lebensreform und Nationalsozialismus und spürt den bedrohlichen Konsequenzen konservativen, idealistischen, subjektivistischen und braun-esoterischen Denkens auch in der Gegenwart nach.weiterlesen