Karl Wolffs neuestes Buch „Von Tiflis nach Tbilissi. Reise zum Ursprung einer Sehnsucht“ ist im Pop-Verlag soeben erschienen. Wolff stellt sein Georgienbuch erstmalig am 4. März 2009 in Münster in der Stadtbücherei vor und liest mit anderen Autoren des Ludwigsburger Verlags auf der Leipziger Buchmesse.
In 83 Kapiteln öffnet sich die pralle, sinnliche Welt Georgiens und nimmt den Leser Seite um Seite mit auf eine Reise in das nach dem russisch-georgischen Augustkrieg schon fast wieder vergessene europäische Land im Südkaukasus. Wie es den Nachfahren Medeas, die dem Argonauten Jason zum Goldenen Vlies verhalf, heute geht und dem an den georgisch-
en Berg Kazbeg gefesselten Prometheus, erfuhr der von Land und Leuten verzauberte Autor, der als erster deutscher Schriftsteller als „Musa-Stipendiat“ des Ministerium für Bildung und Wissenschaft Georgiens drei Monate im Jahr 2007 das Land bereisten konnte, aus erster Hand. Das Ergebnis ist ein facettenreiches Kaleidoskop sprachlich geschliffener Texte aus dem Lande der „Rosenrevolutionäre“, ein authentisches, bestürzend aktuelles Probleme, Potentiale und Perspektiven. Ein Fragmentarium, ein Reisebericht der offenen Form , der virtuos mit Sprache und Textsorten spielt, der Ökonomisierung der Kultur den Kampf ansagt.
Karl Wolff hat viele georgische Frauen und Männer mit Rang und Namen und viele, die unter der Armutsgrenze leben müssen, kennengelernt. Er hat Freundschaften geschlossen, in ihrer Mitte gelebt und mit ihnen gegessen, getrunken und Hochzeit gefeiert, das Land in allen Richtungen der Windrose bereist. Mit Blick fürs Detail und analytischer Kenntnis für das Wesentliche der Geschichte, Kultur, Literatur, Psychologie, Philosophie und Religion ist „Von Tiflis nach Tbilissi “ ein Lesevergnügen, bei dem subtiler Humor und sarkastischer Spott über das allzu Menschliche nicht zu kurz kommen.
Das Buch „Von Tiflis nach Tbilissi“ leistet mehr als ein Reiseführer. Es weckt nicht nur die Sehnsucht, in dieses Land zu reisen und seine beachtlichen Sehenswürdigkeiten und Schönheit persönlich in Augenschein zu nehmen. Es zeigt Georgien von innen und seinen unschätzbaren Beitrag zur Kultur- und Mentalitätsgeschichte der Menschheit. Wolffs Gedicht-
band „ex oriente luxus. Infinitives aus Russland“ wird gegenwärtig in Moskau ins Russische übersetzt, das Georgienbuch in Tbilissi ins Georgische. Eine Liebeserklärung an Georgien, 250 Seiten lang. Drei aktuelle Kapitel hat Wolff, der gebürtige Schlesier und Republikflücht-
ling aus der DDR, bekennender Russlandfan, nach seinem Solidaritätsbesuch in Georgien und der Buchvorstellung in Tiflis im Goetheinstitut im September 2008 hinzugefügt: Einen Report über ein Flüchtlingslager, ein Gedicht über den verhängnisvollen langen Schatten Stalins im russisch-georgischen Verhältnis, und drei Reaktionen berühmter georgischer Schriftsteller, wie sie den Krieg erlebten. Bessik Adeischwili, der Nestor der georgischen Übersetzer, ein namhafter Dichter und Germanist, hat das Nachwort zum Buch geschrieben. Er zollt dem Autor „das höchste Lob“ und urteilt: „Karl Wolff hat ein wunderschönes Buch geschrieben.“weiterlesen