Noch Fragen? 0800 / 33 82 637

vyr

der 4. Fall der Triglaw

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

17.01.1642 Schwerer und eigenartiger dunkler Nebel hing über der tiefen Ebene und schien sich nicht zu bewegen. Wie ein lebloses Laken deckte er all die geschundenen Leiber zu und zerriss an seinen Rändern langsam in lange dünne Fetzen. Die Stille war unerträglich; das Leben schien aus der Welt gewichen. Der Geschmack von Eisen lag in der Luft. In einer besonders tiefen Stelle sammelte sich der Tau zu kleinen Tropfen an einem langen Halm eines Spitzwegerichs. Dort liefen sie hinab, fielen auf das längliche Blatt, und verdünnten den tiefroten Blutstropfen. Von dort tropfte er weiter in die hohle Innenfläche einer emporgestreckten Hand. Der kleine See glänzte schwach in der aufgehenden Sonne, aber das interessierte niemanden mehr. Denn keiner war übrig geblieben, der hätte trauern, den Nebel, die aufgehende Sonne oder gar den kleinen See bestaunen können. Es war ein Tag, den man nicht vergessen brauchte, weil er im Gedächtnis der Leute nicht existierte. Denn die Leute gab es nicht mehr. Sie waren verschwunden, tot oder in alle Winde verstreut. Das, was letztendlich blieb, war nur ein Datum, das das Ende der Zeit in dieser Gegend markierte. Vyr_innen_RZ.indd 11 25.11.22 15:21 12 1. Vier müssen es sein Es war schon recht spät an diesem Herbsttag, dem 7. im Monat des Gilbhart1 im Jahre 1653. Die Schatten wurden länger und der Mond warf sein spärliches Licht auf das umliegende Land. Die Bäume und die Häuser hoben sich nur noch schwach vom dunkler werdenden Horizont ab. Fledermäuse kreisten bereits um die Dächer und machten Jagd auf die nächtlichen Plagegeister der Bewohner. Aber ein kleiner Junge hatte sich hinausstehlen können und lugte nun um die Ecke eines Zaunpfahles herum. Er hatte etwas zu erledigen. Sein Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen, als er an dem Katzendarm seiner Steinschleuder zog und auf den Hinterkopf des Nachtwächters zielte. Dabei biss er sich vor Anspannung auf die Zunge und hielt den Atem an. Er zog mit aller Kraft, dass seine Arme zitterten. Gerade als er loslassen wollte, geschah etwas völlig Unerwartetes. Hinter ihm fiel plötzlich etwas Schweres zu Boden und er erschrak darüber. Er ließ für einen Augenblick seine Schleuder sinken und drehte sich um. In dem Moment, als er den abgebissenen Apfel vom Boden hob, spürte er plötzlich eine Hand auf seiner Wange und der laute Knall der Ohrfeige ließ ihn erschrocken zusammenfahren. Er schrie laut auf: „Aua! Das war…“ Eine laute krächzende Stimme unterbrach ihn: „Nur Spaß?! Hä? Du dämlicher Grünschnabel! Was hast du hinter mir herzuspionieren?! Hier hast du noch eine Ohrfeige!“ Adam holte aus, aber bevor er zuschlagen konnte, rief eine männliche Stimme: „Ist gut jetzt! Adam! Ich glaube er hat‘s verstanden! Hein, komm jetzt rein, sonst setzt es was!“ „Aber ich sollte doch…“ Schon folgte die nächste Ohrfeige, dieses Mal kam sie von seinem Vater. Seine Augen funkelten und er wies ihm wortlos mit ausgestrecktem Arm die Richtung nach Hause. Der Junge rieb sich die Backe und sprang auf, um schnell das Weite zu suchen. Aber da schnellte schon der rechte Fuß des Nachtwächters vor und traf ihn ins Hinterteil. Hein jaulte auf und sein Vater eilte ihm zur Hilfe: 1 Oktober Vyr_innen_RZ.indd 12 25.11.22 15:21 13 „Mensch Adam! Was soll das?!“ Adam kniff sein verbliebenes Auge zu und streckte ihm seinen dürren Zeigefinger entgegen: „Du solltest deinen Bengel nicht wie einen Hund dressieren und ihn auf mich ansetzen! Du siehst was dabei ’rauskommt! Ich warne dich!“ „Jetzt mal ruhig, Adam. Hein wollte nur schauen was du machst.“ Adam bückte sich geschwind, dass es den Mann überraschte, und hielt ihm plötzlich triumphierend die Steinschleuder, einschließlich Stein, unter die Nase. Dem Mann entfuhr ein leises: „Scheiße!“ Adam nickte zufrieden: „Beim nächsten Mal nehme ich keine Rücksicht mehr auf deinen Jungen, Godert.“ Adam zerbrach die Schleuder und warf sie ihm vor die Füße. Ohne sich weiter umzudrehen ging er davon und rief von Weitem: „Die Nacht hat viele Augen, aber meins ist das Beste!“ Godert stemmte verärgert die Hände in die Hüften und zischte: „Gottverdammter Mist! Das müssen wir anders anfangen! Morgen in der Früh muss ich zum Willem, der…“ Plötzlich entfuhr ihm ein Schrei, als sich eine schwere Hand auf seine Schulter legte. „Ha! Was…“ Eine tiefe kehlige und raue Stimme gab sogleich Antwort: „Du fragst mich, was das soll? Ich wollte dir lediglich einen schönen und beschaulichen Abend wünschen. Ist das so verkehrt?“ Erleichtert atmete Godert auf und schob die Hand des Messerschleifers von seiner Schulter. „Mensch, kannst du einem einen Schrecken einjagen! Hättest du nicht einfach ‚guten Abend‘ sagen können, Leonhard?“ Leonhard grinste frech in die Dunkelheit hinein. Sie konnten nur noch flüchtig die Konturen des jeweiligen Gegenübers erkennen. Gedehnt und überzogen freundlich entgegnete der Messerschleifer: „Aber das habe ich doch. Also gute Nacht. Ich muss meinen Jungen Bert ins Bett bringen.“ Mit diesen Worten verschwand er plötzlich so schnell wie er gekommen war. Godert bekam keine Gelegenheit mehr etwas zu erwidern. Gerade in dem Moment, als er sich anschickte den Weg nach Hause einzuschlagen, fuhr er abermals erschrocken zusamVyr_innen_RZ.indd 13 25.11.22 15:21 14 men. Er glaubte leise, fast schon flüsternd gesprochene Worte zu hören. Nur sehr mühsam nahm er sie wahr: „Willem ist nicht mehr zu Hause. Schau auf dem Sternenfeld nach.“ Godert schüttelte seinen Kopf. War das nun Einbildung oder nicht? Er glaubte eine Ähnlichkeit mit der Stimme des Messerschleifers zu erkennen. „He, Leonhard! Was redest du für einen Quatsch!? Das Sternenfeld liegt doch gar nicht auf seinem Weg! He, Leonhard!“ Er erwartete keine Antwort; vielmehr hoffte er, dass er sich getäuscht hatte. Godert war schon ein paar Schritte gegangen und gerade als er erleichtert in sich hineinlachen wollte, dass alles nur Einbildung gewesen sei, hörte er plötzlich ganz klar und deutlich die Stimme des Messerschleifers: „Aber es ist doch der Weg des Nachtwächters!“ Godert blieb erstarrt stehen und schluckte schwer. Ein leiser Fluch entwich seinen Lippen. „Scheiße noch mal! Woher weiß der das, zum Teufel!“ Ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf und er stieß einen lauten ungestalteten Schrei aus. Er wischte sich mit dem Handrücken die Schweißperlen von der Stirn und rannte zurück ins Haus. Immer wieder drehte er sich ängstlich um, aber der aufkommende Nebel nahm ihm die Sicht. Ihm war ein schrecklicher Gedanke gekommen und er fürchtete sich davor, dass er zur Wahrheit werden könnte. Er warf hinter sich hastig die Haustür ins Schloss und lehnte sich schwer atmend dagegen. Sein Blick wanderte immer wieder zur Tür, als ob er erwartete, dass ein ungebetener Gast jeden Moment hineinkommen könnte. „Luise! Luise!“ Seine Frau kam mit einer Kerze um die Ecke und schaute ihn erschrocken an: „Aber was hast du denn, Godert?! Ist dir nicht gut?“ Godert fuchtelte panisch mit seinen Armen umher: „Ach jetzt lass mich! Komm hilf‘ mir mal! Wir haben noch was zu erledigen! Fass mal mit an!“ Seine Frau schaute verwundert zu ihm herüber, als er sich an dem großen Schrank zu schaffen machte, der im Flur stand. „Was hast du vor? Den wollten wir doch verbrennen, weil darin die tote Frau des Vorbesitzers Goswin…“ Mit hochrotem Kopf brüllte GoVyr_innen_RZ.indd 14 25.11.22 15:21 15 dert, als er ihren Sohn Hein kommen sah: „Jetzt halt dein Maul! Ich bin Goswin und du Luise! Es ist unser Haus, weil es keiner mehr haben wollte!“ „Aber die Leute waren doch t…“ „Ruhe! Jetzt hilf mir gefälligst! Wir haben hier schon immer gewohnt! Schluss aus!“ Er machte einen Wink mit dem Kopf und seine Frau verstand. Hein kam die Treppe herunter und riss beide Augen auf. Mit vereinten Kräften schoben sie den Schrank von innen gegen die Haustür. „Aber warum schiebt ihr den Schrank…“ „Geh jetzt rauf! Schlafen! Vergiss dein Gebet nicht!“ Der Junge nickte und Luise verstand die Welt nicht mehr. Mit einem neugierigen Blick schaute sie ihren Mann an, der ihr mit einer Kopfbewegung zu verstehen gab, ihm in die Küche zu folgen. Verwundert zog sie die Augenbrauen hoch und folgte ihm. Mit der spärlichen Beleuchtung der Kerze setzten sie sich an den Küchentisch und er griff sie bei den Händen. „Aua! Godert was soll das?! Du zerdrückst mir meine Hände!“ „Ach lass mich! Und wenn schon! Ich glaub’ du verstehst noch nicht ganz was los ist.“ „Dann sag schon. Was ist denn so Schreckliches passiert?“ Godert bekreuzigte sich spontan, bevor er zu sprechen begann. Die Frau wunderte sich darüber. „Was hast du? Seit wann bist du alter Heide unter die Gläubigen gegangen?“ „Haben wir noch Wein?“ Sie nickte wortlos. „Dann hol einen! Und bring zwei Becher mit.“ Nach kurzer Zeit kam sie mit den gewünschten Sachen zurück, aber er entriss ihr die Flasche. Bevor er die Becher füllte, nahm er einen großen Schluck daraus, dass Luise ihm entsetzt die Flasche aus der Hand nahm. „Bist du toll!? Wenn du betrunken bist, kannst du gar nicht mehr reden, das weißt du doch!“ Daraufhin füllte sie ihren Becher und gab Godert den Rest des Inhalts. Godert rannen ein paar Tropfen des Rotweins das Kinn herunter und er schaute sie aus großen schwarzen Augen an. So hatte sie ihren Mann Vyr_innen_RZ.indd 15 25.11.22 15:21 16 noch nie erlebt. „Nun erzähl schon. Was war passiert?“ Er schwieg eine Zeit lang und schien nach den richtigen Worten zu suchen. „Irgendwas ist mit Willem geschehen. Er liegt dort draußen im Sternenfeld.“ „Im Sternenfeld? Aber was macht er denn da? Er ist doch mit Maria…“ „Ach, die blöde Kuh! Die macht doch mit allen ’rum. Hauptsache sie ist fein raus. Altes Schandmaul! Damals als die Kroaten kamen, da war sie...“ Mit weit aufgerissenen Augen schaute seine Frau ihn an: „So hast du ja noch nie über sie erzählt. Davon weiß ich ja gar nichts! Ist das alles wahr?“ Er nickte nur stumm und nahm noch einen kräftigen Schluck. „Und was hat das alles mit Willem zu tun? Und was meinst du damit: ‚er liegt da draußen‘?“ Godert zog die Schultern hoch: „Habe ich das gesagt?“ Luise schlug sich an den Kopf und wurde nun ihrerseits laut: „Ja, hast du! Ganz klar und deutlich!“ „Ja dann wird es wohl stimmen.“ Er schaute sie mit einem schrägen Blick fragend an und sagte: „Na, dann sollte man mal dahingehen und ihn selber fragen, oder?“ Luise gab keine Antwort, sondern gab ihm eine Ohrfeige. „He, was soll das? Das hast du ja noch nie gemacht!“, rief Godert verwundert aus. „Du bist genauso ein Saufbold wie dieser Nachtwächter tho Everhartz! Also wenn du jetzt nicht sofort mit der Sprache herausrückst, dann gehe ich morgen zum Schultheis und werde ihm alles er…“ Ihr Mann ergriff ihre Hand: „Nein! Tu‘ das bloß nicht! Dann sind wir erledigt! Dann kommt doch alles, das hier mit dem Haus und unserem Nachnamen, heraus!“ Luise überlegte und knabberte an ihren Fingern. „Also gut. Morgen früh, nach dem ersten Hahnenschrei, gehen wir zum Sternenfeld und schauen nach. Und wehe du hast Mist gebaut!?“ „Wenn, dann schon wir“, gab Godert kleinlaut zur Antwort. Sie nickVyr_innen_RZ.indd 16 25.11.22 15:21 17 te ernst. Ein paar Sekunden lang herrschte eine eigenartige Stille, so als sei dies gewollt. Beide schauten sich schweigend an und jeder schien jeweils einem anderen Gedanken nachzuhängen. Gerade als sie sich zunickten und es für eine beschlossene Sache abtun wollten, schlug etwas Festes mit großer Wucht gegen die Haustür. Erschrocken fuhren sie zusammen und hielten sich bei den Händen fest. Keiner wagte etwas zu sagen; sie verhielten sich still wie kleine Mäuse, die in der Speisekammer den unerwarteten Besuch einer Katze bekommen hatten. „He! Ihr da! Löscht endlich euer Licht! Es ist bald vier! Hörst du Godert?! Vier! Denk an die Vier! Vier müssen es sein! Vergiss das nicht!“ Luise pustete, wie befohlen, gehorsam das Kerzenlicht aus. Schwere Schritte entfernten sich. Dann kamen sie wieder näher. „Er geht um‘s Haus! Er sucht einen Einstieg! Jetzt weißt du warum ich den Schrank…“, flüsterte Godert. Seine Frau nickte. „So ist recht, Godert! Ich sehe, dein Licht ist jetzt aus!“ Luise drückte seine Hand fester und flüsterte aufgeregt: „Das ist aber nicht die Stimme des Nachtwächters!“ Ihr Mann schüttelte langsam den Kopf, als würde er nachdenken: „Nein, und auch nicht die vom Messerschleifer.“ „Messerschleifer?“, wiederholte sie. Er nickte nur und schluckte tief. „Was meinte er mit: Vier müssen es sein?“ Er schluckte abermals tief, dass sich sein Adamsapfel auf und abwärts bewegte: „Das weiß ich nicht, Luise. Ich wollte ich könnte alles rückgängig machen. Alles!“ „Godert! Liebster! Was ist?“ „Luise. Die Vier ist nicht nur eine Zahl. Sie hat was mit dem Marschall tun.“ Sie saßen sich im Dunkeln gegenüber und konnten sich nicht sehen. Aber doch spürten beide die suchenden Blicke des anderen auf ihren Gesichtern. Sie spürten, dass ihr Leben in Gefahr war. Luise packte wieder fester zu. Godert schrie auf, aber Luise hielt ihm ihre Hand vor den Mund. „Psst! Ich glaub nicht, dass er schon gegangen ist. Welchen Marschall meinst du?“, flüsterte sie weiter. Godert nahm ihren Becher und trank ihn in einem Zug aus. Vyr_innen_RZ.indd 17 25.11.22 15:21 18 „Du musst mir versprechen es keinem weiter zu erzählen. Das, was ich dir jetzt sage ist gefährlich, gefährlich zu wissen. Ich habe mit einem Marschall Namens Rose einen…“ Plötzlich schrien beide laut auf. Direkt neben ihrem Fenster erklang wieder jene Stimme. „Rose?! Godert, sagtest du Rose?! Etwa Marschall Rose?! Lass lieber die Vergangenheit ruhen!“ Die Stimme wurde jetzt deutlich leiser, bekam aber einen bedrohlichen Unterton. Sie schien direkt neben ihnen zu sein. „Es könnte dir schlecht, sehr schlecht bekommen. Lass die Vergangenheit ruhen, Godert van Lem! Du solltest besser schlafen gehen. Morgen musst du frisch sein, Godert Kosserod.“ Die Schritte entfernten sich langsam und ihr Herzklopfen verringerte sich, von Schritt zu Schritt. „Woher weiß der deinen richtigen Namen, Godert?“ Godert gab nichts zur Antwort. Er ließ seinen Kopf nach vorn fallen und gab nichts zur Antwort. Ihr Bemühen war vergeblich. Schließlich ließ sie ihn dort wo er war und ging schweren Herzens ins Bett. Als Luise im Bett lag, starrte sie noch eine Weile die Decke an und lauschte, ob sich ihr Mann doch noch von seinem Platz erhob. Aber kein Knacken der Dielen war zu hören. Nach einer endlosen Zeit tat sie einen tiefen Seufzer und schloss die Augen. Luise war schon fast eingeschlafen, als sie plötzlich ein lautes schleifendes Geräusch hörte. „Da ist jemand an der Tür“, flüsterte sie aufgeregt und erhob sich langsam aus dem Bett. Ihre Holzschuhe ließ sie dieses Mal aus und schlich den Flur entlang Richtung Treppe. Unten machte sich tatsächlich jemand am Schrank zu schaffen. Und das war ihr Mann. Er hatte schon die Hand auf der Türklinke und war im Begriff sie zu öffnen. Überrascht darüber und entsetzt zugleich rief sie: „Godert! Wo willst du hin?“ Ihr Mann aber antwortete nicht, sondern schaute sie nur wortlos aus seinen tief liegenden Augen, zwei dunklen Höhlen gleich, mit einem eigenartigen Blick an. Sie verstand nicht. Godert nickte nur noch einmal kurz und verschwand dann in der Dunkelheit der Nacht. Mit einem kurzen Aufschrei rannte sie den Flur hinunter und blieb in der offenen Tür stehen. Weit in die Nacht hinaus drang ihr Vyr_innen_RZ.indd 18 25.11.22 15:21 19 gellender Schrei: „Godert! Komm zurück! Godert!“ Ihr Herz raste und nach einer Weile, als das Rauschen in den Baumwipfeln für einen kurzen Moment pausierte, war es ihr, als hörte sie einen kurzen Aufschrei. Leise, fast so leise, als hätte sie zu sich selbst gesprochen, sagte sie mehr fragend: „Godert? Bist du das?“ Plötzlich erklang ein lautes dumpfes Geräusch und nach einem kurzen angstvollen Aufschrei sprang sie wieder hinein ins Haus und schmiss hastig die Tür hinter sich zu. „Hein! Hein komm schnell! Hilf mir!“ Der Junge kam verschlafen die Treppe herunter und rieb sich die Augen. „Was ist denn los, Mama?“ Sie gab ihm daraufhin eine Ohrfeige und schrie: „Frag nicht so blöd! Fass endlich mit an! Da draußen ist der Teufel los!“ Hein war sofort wach und half den Schrank wieder vor die Haustür zu schieben. Kaum hatten sie es unter großen Mühen vollbracht, als die Tür plötzlich von einem schweren Aufschlag getroffen wurde und in den Angeln erzitterte. Im Dunkeln schauten sich beide mit weit aufgerissenen Augen an. Keiner sagte ein Wort. ...........weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-00-074076-3 / 978-3000740763 / 9783000740763

Verlag: Christoph Nellessen

Erscheinungsdatum: 10.12.2022

Seiten: 220

Auflage: 1

Zielgruppe: Krimiliebhaber, historische Romane

Autor(en): Christoph Nellessen Autor
Illustriert von Elisabeth Bergner

Stichwörter:

13,00 € inkl. MwSt.
kostenloser Versand

lieferbar - Lieferzeit 10-15 Werktage

zurück