Das totale Marketing nimmt sich bis zur Selbstverleugnung zurück. Die absichtslose Kunst hilft ihm, seine Interessen zu verschleiern. Mit wachsendem Raffinement eignen sich Konzerne ästhetische Strategien an. Sie beerben die kulturelle Avantgarde. Nicht zufällig sind die wertvollsten Marken der Welt auch die ästhetisch und poetisch ambitioniertesten. Werbung wird immer doppelbödiger, ironischer und literarischer. Sie wirbt nicht mehr, sondern erzählt: digital, multimedial, vernetzt und interaktiv. In Echtzeit und auf allen Kanälen. Red Bull inszeniert mythische Heldenfahrten, Coca-Cola erzählt „wahre Geschichten“, Apple fragt nach dem Vers des Lebens. Und im „Storyversum“ der sozialen Netzwerke wird das Erzählen zum Vehikel des Selbstmarketings. Dabei ist das größte Kapital des Erzählens sein Anschein, keines zu sein.weiterlesen