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Warum küssen sich die Menschen?

Der wissenschaftliche Beweis. Die Wirksamkeit der Homöopathie

Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)

Und nun zur physiologischen Wirkung des Kusses! Wir müssen hier zweierlei gegenüberstellen, die Finesse, den Kuss, und das Derbe, den Geschlechtsakt. Darüber besteht doch lediglich kein Zweifel, dass der letztere lähmend, deprimierend, schwächend, verstimmend wirkt. Gerade das Gegenteil ist die Wirkung des Kusses: Er belebt und erregt, elektrisiert, kurz, er hat ganz dieselbe Wirkung, wie wir sie bisher bei jeder homöopathischen Dosis gesehen haben, bei der "Spur", beim "Feinen" und beim "Reinen", und man könnte nur die Frage aufwerfen, ob nicht in diesem Fall die belebende und erregende Wirkung von der "Einbildung", kurz von den mitspielenden geistigen Einflüssen ausgeht? Dass die Einbildung alle diese physiologischen Erscheinungen hervorbringen kann, ist völlig unbestritten, allein man sehe einmal von dem Gebiete ab, auf welchem die Gedankenwelt eine so große Rolle spielt, und beachte z. B. eine Mutter, die ihr Kind küsst! Hier spielen doch die Gedanken keine solche Rolle und doch ist die Wirkung die gleiche: Erregung, Belebung, und vollends beim Tier, das sein Junges leckt und dieselbe Erregung und Belebung zeigt, wie die küssende Mutter, wird man doch nicht an erhebliche geistige Beeinflussung denken wollen, denn wir finden hier keinen Unterschied zwischen dem einfältigsten und dem geistig höchst stehenden Tiere: Alle "lecken" oder "schnäbeln" je nach ihrer Art und die Wirkung ist überall die gleiche. Alle Welt spricht vom "Zauber der Liebe", beleuchten wir das doch einmal mit dem gesunden Menschenverstand und fragen, was ist das? Ist das -Fleisch? Fleisch ist ja überall und das charakteristischste des Liebeszaubers ist eben das eigensinnige bis zum Wahnsinn und Selbstmord treibende "Individuelle": "Diese und keine andere, lieber sterben!" Ist das Schönheit, überhaupt etwas, was man sehen kann? Wenn es das wäre, warum wird dann die Liebe blind genannt, und warum liebt man sich dann am liebsten im Dunkeln, wo man nichts sieht? Schönheit? Werden denn bloß die "Schönen" geliebt? Durchaus nicht - und andererseits gibt es selbst unter den "Schönen" solche, die keine Gegenliebe erwecken: Die kalten "Schönen". Schönheit kann man sich ja malen lassen, sogar noch schöner als sie ist, wie käme da einer auf den tollen Einfall, sich zu erschießen, wenn er eine bestimmte Schöne nicht haben kann: Er bräuchte sie sich ja nur malen zu lassen. Und der Kuss? Wenn die "Schönheit" das Küssenswerte wäre, so müsste man ja auch jedes schöne Ölgemälde und jede schöne Bildsäule küssenswert finden. Kurzum, man mag mit dem gesunden Menschenverstand hinleuchten wo man will, man kommt überall zum Ergebnis: Der Liebeszauber kann: Erstens von nichts ausgehen als von etwas Stofflichem, von Form und Gestalt Unabhängigem, ja von etwas, was sich auch der umgebenden Luft, gebrauchten Gegenständen u.s.f. anhängt, materielle Spuren hinterlässt. Zweitens, es muss ein Stoff sein, den dieses bestimmte Einzelwesen ganz allein besitzt und kein anderes. "Gibt es denn das überhaupt?"Gewiss, das beweist uns ja der Hund mit der Spur.weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-9808420-0-6 / 978-3980842006 / 9783980842006

Verlag: Selma Gienger Verlag

Erscheinungsdatum: 31.10.2002

Seiten: 201

Autor(en): Gustav Jaeger, Selma Groenbeck
Beiträge von Gottlob Gienger

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