Paris im Juni 1897. Konstantinos Kavafis reist mit seinem Bruder John in die »Stadt des Lichts« und begegnet dort auch den dunkleren Seiten der Kulturmetropole. Reales und Fiktives vermischen sich. Der 34-Jährige ist noch nicht der bahnbrechende Dichter, der er einmal werden soll. Er ist der Verfasser einer Handvoll unbedeutender Gedichte. Voller Selbstzweifel und Ambitionen ringt er um seine Leidenschaften und seine künstlerische Befreiung. Er will die Enge der Traditionen hinter sich lassen. Kavafis – das Werden eines Künstlers.
Dabei quält ihn die die elementare Frage nach dem Verhältnis von Leben und Kunst. Wer kann die bessere Dichtung schreiben? »Der mit dem ruhigen Leben, über den Schreibtisch gebeugt, verzagt, der Geist angefeuert von Sehnsüchten und den wildesten Fantasien, die er niemals ausleben würde, was er auch wusste, oder der andere, der sich ohne Schranken ins Leben stürzt, der das Leben wie ein waghalsiger Duellant herausfordert, auf die leichte Schulter nimmt und dabei auch den eigenen Untergang riskiert?«
Die Entwicklung des jungen Literaten zum wohl berühmtesten griechischen Lyriker der Moderne beschäftigte Ersi Sotiropoulos über mehrere Jahre. Nach intensiven Archivrecherchen veröffentlichte die vielfach preisgekrönte Autorin einen Roman, den die Kritik im In- und Ausland unisono lobte und der in Frankreich mit dem »Prix Méditerranée Etranger« ausgezeichnet wurde.weiterlesen