Was des Russen Brot, ist des Deutschen Tod
Alltag in Putins Reich
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Der Autor erlebte die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen unter Putin bzw. seinem „Gummibärchen“ Medvedev. (Medved, russ.: Bär) In 10 Jahren sah er die Veränderungen der Menschen, die voller Mut und Hoffnung nach den überwundenen schlimmen 90er Jahren in die Zukunft blickten. Diese Hoffnung wich aber schnell der Erkenntnis, dass sich für die Menschen in Russland niemals etwas zum Besseren ändern wird. Die politischen und ökonomischen Strukturen stehen zu fest. Die Atmosphäre auf den Straßen hat sich in Aggressivität und Wut gewandelt, die nicht am Staat, sondern an den Mitmenschen ausgelassen wird. Man hat erkannt, dass man nur durch Betrug am Staat oder an seinen Landsleuten zu einem einigermaßen menschenwürdigen Status gelangen kann.
Dieses Buch unterscheidet sich von den vielen Büchern über Russland durch die Perspektive. Der Autor ist nicht professioneller Beobachter, der aus gesicherten Verhältnissen heraus im Kreise seine Landsleute einen Blick in die Tiefen der russischen Gesellschaft wirft, sondern lebte dort als Betroffener, als (fast) Gleicher unter Gleichen, der das für Westeuropäer so undurchschaubare Russland von innen erlebt und am eigenen Leib erfahren hat, was jeder Russe Tag täglich zu erdulden hat. „Was des Russen Brot, ist des Deutschen Tod“, lautet ein alter, populärer Sinnspruch und letzten Endes ist der Autor an dieser Alltäglichkeit gescheitert.
Er bietet einen tiefen, authentischen Einblick in den Alltag der einfachen Bevölkerung einer modernen russischen Metropole. Er beleuchtet die Auswirkungen, die das allumfassende Chaos und die unausrottbare Korruption in diesem Land auf das alltägliche Leben haben.
An Beispielen wird gezeigt, wie Korruption im Kleinen vor sich geht, wie und mit welchen Worten z.B. ein Fahrlehrer bei der ersten Fahrstunde die berühmten „Vzyatkis“ (Nehmerchen) für die gesammelte Garde der Prüfer einfordert und was passiert, sollte man sich weigern diese zu bezahlen.
Bestechung, Korruption und Willkür sind in diesem Buch keine abstrakten Begriffe, sondern lebendige Erfahrungen.
Selbstverständlich werden auch die politischen, vor allem aber die ökonomischen Verhältnisse beleuchtet. Es wird der Frage nachgegangen, wie es möglich ist, dass trotz des unermesslichen Reichtums an Ressourcen und ein durch den Zerfall der Sowjetunion hinterlassenes immenses Konsumloch nicht möglich ist, ein einigermaßen funktionierendes Wirtschaftsleben zu etablieren und ein Großteil der Bevölkerung in bitterer Armut unter menschenunwürdigen Verhältnissen leben muss.
Es geht weniger um theoretische Betrachtungen, als um die ewigen Nadelstiche im Leben eines durchschnittlichen russischen Staatsbürgers, um die ständigen kleinen und großen Beleidigungen und Erniedrigungen seitens des Staates und des Geldadels, die die aus unserer Sicht so verschlossene und rätselhafte russische Seele in ihrer langen Geschichte geformt haben.
In diesem Buch wird kaum von medienwirksamen Extremfällen die Rede sein, sondern es geht mehr um den täglichen Gang zum Supermarkt, die immensen Preise, die schlechte Qualität der Waren, die permanente Angst an jeder Ecke, bei jedem Einkauf betrogen zu werden, die Wut über die Rücksichtslosigkeit der Autofahrer, die an einer Fußgängerampel eine mit schweren Einkaufstüten beladene Oma ausbremsen und schließlich um die tiefe Resignation, weil man doch nichts dagegen tun kann, …außer selbst zum „Arschloch“ zu werden.
Korruption und Willkür sind in diesem Buch keine abstrakten Begriffe, sondern lebendige Erfahrung.weiterlesen
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