Die Frage „Was ist deutsch?“ sollte heute nicht mehr dem politischen Nationalismus dienen, sondern der Differenzierung und Anerkennung von Nationalkulturen. Fehlt dieses Bemühen, so könnte die vielberedete Globalisierung schon bald im Ein-Topf ‚Weltkultur‘ enden, der wenig mehr enthielte als einen Sonntagsreden-Humanismus und einen inhumanen Ökonomismus.
Gegenwärtige Kultur ist ohne Geschichte nicht zu verstehen. Das gilt auch für die Frage: „Was ist deutsch?“ Die Auseinandersetzung etwa über das Finanzgebaren der sogenannten Süd-Länder und den Spar-Imperativ Deutschlands versteht man weitaus besser, wenn man Fichtes und Hegels Kontrastierung „germanisch – romanisch“ kennt.
Dieser Band enthält zehn klassisch gewordene Antworten auf die Frage „Was ist deutsch?“: von Tacitus über Kant, Schiller, Fichte, Hegel, Wagner und Nietzsche bis zu Thomas Mann, Adorno und Gehlen. In welchem geistesgeschichtlichen Zusammenhang stehen diese Autoren? Gibt es nachvollziehbare Entwicklungslinien bei der Beantwortung der Frage „Was ist deutsch?“ Einleitungen des Herausgebers geben eine Hilfe für das Verständnis der Fragestellung und der wiedergegebenen Primärtexte. Bundestagspräsident Norbert Lammert äußert sich im Geleitwort zur nationalen Identität in Zeiten der Globalisierung.
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