Was sonst vergessen wird
Von Wien nach Schanghai, England und Minsk. Jüdische Schicksale 1918-1996
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Aus dem Vorwort von Grete Beck-Klein
Tragisch und unbegreiflich
Am 2. Juni 1997 waren es 55 Jahre her, seit meine Mutter, Gabriele Beck, geb. Pick, von den österreichischen Nazis aus Wien abtransportiert wurde. Nach Polizeiangaben wurde sie "nach Minsk abgemeldet" (Transp. Nr. 24), allerdings niemals in Minsk angemeldet. Was mit den Menschen genau geschah, war mir bis jetzt unbekannt. Erst vor kurzem fand ich im Yad-Vashem Archiv eine genaue Darstellung der Ereignisse: "In der Zeit vom Mai 1942 bis Oktober 1942 trafen insgesamt 16 Güterzüge mit zwangsdeportierten Juden aus Wien, Königsberg, Theresienstadt und Köln mit insgesamt 15.002 Menschen in Minsk ein. Die ersten 8 Transporte bis einschließlich 24.7.1942 wurden auf dem Güterbahnhof Minsk ausgeladen." (YVS TR 10679, S. 25) Später werde ich auf die folgenden Ereignisse zu sprechen kommen, wie ich sie in Yad Vashem bestätigt fand. - Diese und andere Ereignisse, die das Schicksal meiner engsten Familie entschieden, waren so erschütternd, tragisch und unbegreiflich grausam, dass ich dazu getrieben wurde aufzuschreiben, was sonst mit mir verloren geht und vergessen wird. Ich hoffe, dass die Nachkommen meiner jetzt sehr kleinen Familie diese Aufzeichnungen mit Ernst und Respekt lesen und sie an ihre Kinder weitergeben. Dann wird damit ein würdiges Denkmal gesetzt für die Opfer der schlimmsten Periode in der Geschichte Österreichs.weiterlesen
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