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»Was wäre, wenn…?« Vor verschlossenen Türen

Literatur als Labor am Beispiel eines beklemmend aktuellen Motivs

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

Bestürzend ist der Einbruch eines realen Verbrechens in eine Reihe fiktionaler Werke. Man vergegenwärtige sich die Reihe unseres topologischen Motives, das aus den Bereichen vor und hinter der geschlossenen Tür besteht. In Geschwister Tanner von Robert Walser imaginiert ein junger Mann vor einer verschlossenen Haustür, was dahinter abläuft. In Kafkas Erzählung Ein Landarzt zerschmettert ein Knecht die verschlossene Tür, um der Magd habhaft zu werden. Direkt daneben die mörderische ›Variante‹: Ein schwer bewaffneter Mann schießt auf die verschlossene Tür einer Synagoge, um die betenden Menschen zu töten. Die raumstrukurelle Kongruenz des realen Verbrechens mit einer literarischen Reihe deutet auf den Performance-Charakter des Mordes und auf die Komplexität eines antisemitistischen Tatparadigmas unserer Zeit. Die Versuche, diese nostra res agitur-Problematik auf rein literaturwissenschaftlicher Ebene aufzuzeigen, werden flankiert von Streiflichtern auf das dichterische Handwerk sowie vom Zugriff auf experimentelle Rezeptionsstrategien, zu denen die – der Geschichtswissenschaft entlehnte – hypothetische Frage ›Was wäre, wenn..?‹ beigetragen hat.weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-8260-7714-2 / 978-3826077142 / 9783826077142

Verlag: Königshausen u. Neumann

Erscheinungsdatum: 26.09.2022

Seiten: 304

Auflage: 1

Autor(en): Volker Nölle

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