Wasser für die Dekapolis
Römische Fernwasserleitung in Syrien und Jordanien
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Wohl und Wehe der Dekapolis, des um die Zeitenwende gegründeten Städtebunds im halbariden Klima Transjordaniens, hingen von einer ausreichenden Wasserversorgung ab, die erst die römischen Eroberer seit Pompeius (63 BC) mit ihrer hoch entwickelten Wasserbautechnik garantieren konnten.
Obwohl Orientreisende schon im 19. Jh. von einem im kollektiven Gedächtnis überlieferten „Qanat-Fir’aun“ –einer „pharaonischen“ Wasserleitung– zwischen dem heutigen Syrien und Jordanien berichtet hatten und vereinzelte Aquäduktabschnitte vor allem im syrischen Hauran bekannt waren, kam es erst im Rahmen dieses Projekts zu einer systematischen Erkundung und Bestandsaufnahme. Besondere Herausforderungen waren das Auffinden und die Ausdehnung des unterirdischen Aquädukts in einem unübersichtlichen, 400 qkm umfassenden Suchgebiet, Einstiege bis 70 m unter Tage sowie der nicht zu unterschätzende physische Einsatz. Eingestürzte Bauschächte, Sauerstoffmangel und Wasser behinderten immer wieder die Arbeit.
Ungeachtet der Rückschläge infolge Baufehler, schwieriger Topographie, Geologie, Erdbeben und politischer Umwälzungen, in Unkenntnis geomorphologischer Zusammenhänge, die zu Bergstürzen und wiederholten Neutrassierungen führten, dürfte die im 1. und 2. Jh.n.Chr. gebaute Fernwasserleitung bis ins 8. Jh., im syrischen Abschnitt sogar bis ins 12. Jh. unterhalten worden sein, wie Radiocarbon-Untersuchungen ergaben.
Mit seinen Alleinstellungsmerkmalen –der Ausdehnung in zwei Ländern, dem mit 86 km längsten bisher bekannten Tunnel der Antike, den ca. 2900 bis in 70 m Tiefe führenden Bauschächten u.a. – reiht sich das Dekapolis-Aquäduktsystem in die Spitzengruppe der hellenistisch-römischen Wasserbauten ein, der die Druckleitung von Pergamon und die Aquädukte von Rom, Karthago, Nîmes, Lyon oder Byzanz zuzurechnen sind. Über das Projekt wurde wiederholt in arabischen, russischen, englischen und deutschen Publikationen berichtet.
Beiträge von Prof. Dr. Dr. h.c. W. Eck und Dr. D. Koßmann (UNI Köln) sowie Dr. P. Keilholz (TU München) befassen sich mit den im Aquädukttunnel gefundenen Inschriften sowie der Wasserverteilung in der Stadt Gadara.weiterlesen
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