Wels
Die Kunstdenkmäler - Gerichtsbezirk Wels - 2009
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Die 1907 von dem bedeutenden Kunsthistoriker Max Dvorák, damals Generalkonservator der K.k. Zentral Kommission für Kunst- und historische Denkmale, begründete Österreichische Kunsttopographie ist das ausführliche wissenschaftliche Inventar zur Erfassung, Erforschung und Dokumentation des österreichischen Denkmalbesitzes. Diese direkt am Objekt erarbeitete Grundlagenforschung ist bedeutenden Denkmälerbeständen gewidmet, ebenso besonderen denkmalpflegerischen Problemen, wo gründliche Forschung und methodische Auseinandersetzung Voraussetzung sind. Durch ihre eingehende und umfassende, die verwendeten Quellen und Literatur einbeziehende, mit reichhaltigem Bildmaterial illustrierte Darstellung des Gegenstandes ist die Österreichische Kunsttopographie nicht nur ein wichtiges Instrument für die Arbeit der Denkmalpflege, Ortsbilderhaltung und Raumordnung, sondern seit jeher auch ein unentbehrliches Quellenwerk für die Kunstgeschichte mit allen ihren Nachbardisziplinen. Darüber hinaus bietet sie wertvolle Informationen für alle am Kulturerbe unseres Landes Interessierten und soll so auch das Bewusstsein für den Wert des österreichischen Denkmalbestandes vertiefen.
Für das Land Oberösterreich liegen bisher die folgenden Bände der Österreichischen Kunsttopographie vor: Stadt Linz (4 Bände), politischer Bezirk Braunau (vergriffen), Gerichtsbezirk Lambach (vergriffen), politischer Bezirk Schärding (vergriffen), Benediktinerstift Kremsmünster und die Kunstsammlungen des Augustiner-Chorherrenstiftes St. Florian.
Band LVIII der Österreichischen Kunsttopographie ist der bäuerlich geprägten Kulturlandschaft des Raumes Wels-Land gewidmet. Über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren wurden die Kunstdenkmäler in den 13 Gemeinden rings um Wels nicht nur erfasst, sondern auch hinsichtlich ihres Fortbestandes „beobachtet“. So konnten umfassende Restaurierungen bei Kirchen, Schlössern und Pfarrhöfen, aber auch bauliche Veränderungen der das Ortsbild prägenden öffentlichen Gebäude berücksichtigt und ergänzend eingearbeitet werden. Bei den bäuerlichen Objekten – die Zahl der inventarisierten Höfe, Nebengebäude und Kleinhäuser beläuft sich auf mehr als 2500 – konnten Veränderungen nur punktuell registriert und dokumentiert werden. In diesem Bereich waren die größten Verluste zu beklagen. Gerade die historisch interessantesten und für die Hauslandschaft des Traunviertels, des Hausrucks, der Welser Heide und der Auniederungen an der Traun bedeutendsten Bauten sind gefährdet, da sie mit den Ansprüchen der technisierten Landwirtschaft und des modernen Wohnens oftmals nicht vereinbar zu sein scheinen. Da ein Großteil der Inventarisation in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren erfolgte, konnten auch „verlorene“ Objekte im vorliegenden Band dokumentiert werden. So liegt der Schwerpunkt dieses Bandes bei der bäuerlichen Architektur, doch sollte nicht übersehen werden, dass der Gerichtsbezirk Wels mit seinem Bestand an 25 Pfarr- und Filialkirchen, zehn Schlössern und zwei schlösschenartigen Pfarrhöfen auch eine herausragende Stellung in der Kultur- und Kunstgeschichte des „Landes ob der Enns“ einnimmt. Auch dies unter Beweis zu stellen, war ein Anliegen des Herausgebers und der Verfasserin.weiterlesen
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