Zwei Alben mit einer Fülle von großartigen Songs hat Holger Biege innerhalb von 2 Jahren komponiert und produziert. Ingeborg Branoner und Fred Gertz haben ihm kongeniale Lyrics dazu geschrieben, zwei von 23 Texten hat er selbst beigetragen. Die Songs bieten die seltene Symbiose von Kommerzialität und Originalität, zeigen die Erhabenheit von zeitloser Musik, funktionieren in schlanken aber auch mit opulenten Arrangements und selbst als Instrumental-Versionen, wie das in 2022 von Rainer Oleak aufgenommene Album beweist.
Aber ihren letzten Glanz erfahren die Songs durch Holgers eindringliche und unverwechselbare Stimme, die Musiker Max Herre berechtigterweise als „deutsche Klangfarbe“ von Stevie Wonder charakterisierte.Seine Sensibilität verleitete ihn (immer wieder) zu instrumentalen Ausschweifungen (besonders auf „Circulus“ zu hören), um zum einen das Publikum herauszufordern und zum Anderen seine Vorliebe für klassische musikalische Strukturen zu demonstrieren, aber auch gespeist aus der Angst nicht ins Triviale, rein Kommerzielle abzugleiten. Aber wie sich Erotik und Intelligenz nicht ausschließen (müssen), verhält es sich ebenso bei Kommerz und Anspruch als zwei Seiten einer Medaille.
Beide Alben stehen für das Etikett deutschsprachiger Soul lange bevor dies Xavier Naidoo, Laith Al Deen und anderen angeheftet wurde und gehören in diesem Genre zur „Standardliteratur“ deutscher Popmusik.
Mit diesem Doppelalbum setzen wir unsere Reihe von „Meilensteinen“ aus dem Amiga-Katalog nach Renft, Lift, Karat, Feeling B, Silly u.a. kontinuierlich fort.
2LP Gatefold, 2x 180g schwarzes Vinylweiterlesen