"Wenn ich doch glauben könnte!"
Theodor Storm und die Religion
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Nach dem Tod seiner geliebten Frau Constanze 1865 hat Theodor Storm mehrfach ausgerufen: „Wenn ich doch glauben könnte!“ Die christliche Vorstellung von einem Leben nach dem Tode teilte er nicht, wie er insgesamt auch der formalen Glaubenspflege in der Organisation Kirche ablehnend gegenüberstand und keinen Pastor am Grabe wünschte.
Dennoch hat sich Storm von dem Vergänglichkeitsgefühl zwar beunruhigen, aber nicht beugen lassen. Er hat dieser Stimmung in vielen Gedichten und Novellen Ausdruck verliehen, aber die Angst vor dem Nichts in eine lebenslange Sehnsucht nach einer heilen Kinderwelt umgewandelt: „(…) was allen in die Kindheit scheint: Heimat“ wird der Philosoph Ernst Bloch diese Kraftquelle später nennen.
Aus dieser Kraftquelle hat Storm sich ganz dem diesseitigen Leben verschrieben, der familiären Geborgenheit, in der er für gute Stimmung sorgte; der Geselligkeit und dem Gesang, vor allem aber der Liebe. Der Dichter rang sich zu der Überzeugung durch, dass in der Liebe zwischen Mann und Frau wie auch in der angewandten Menschenliebe allgemein sich der Gott des Lebens offenbare.
Der renommierte Storm-Forscher Karl Ernst Laage hat die Quellen und Forschungen zu Storms Verhältnis zur Religion sorgfältig ausgewertet und kommt zu dem Schluss: Theodor Storm fehlte zwar der kirchliche Glaube, ließ sich aber doch von einem zentralen christlichen Grundsatz tragen: „Gott ist die Liebe“.weiterlesen
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