Werner Kriesi, geboren 1934, lernte erst Schreiner, wurde evangelikaler Prediger, dann reformierter Pfarrer. Kurz vor seiner Pensionierung sagt ihm ein Gemeindemitglied: «Wenn Sie kein Feigling sind, Herr Pfarrer, dann sind Sie dabei.» Er wollte sterben. Werner Kriesi erinnerte sich an das qualvolle Nichtsterbenkönnen seiner gelähmten Mutter und sagte zu. Und wurde Sterbebegleiter bei Exit, eine Zeitlang deren Präsident. Werner Kriesi hat unzählige Menschen beim freiwilligen Sterben begleitet, junge, unheilbar erkrankte, alte, lebenssatte und zufriedene, vom renommierten Wissenschaftler mit beginnender Demenz bis zum katholischen Priester, der nicht an Gott glaubt. Einen Sommer lang hat Werner Kriesi der Philosophin Suzann-Viola Renninger aus seinem Leben erzählt, von seinen Begleitungen während mehr als zwei Jahrzehnten. Und sie haben diskutiert über moralische Fragen, finanzielle, philosophische und theologische, über die Geschichte des Freitods, die Geschichte der Sterbehilfe in der Schweiz seit der „Affäre Hämmerli“, die Geschichte von Exit, die gesellschaftlichen Dikussionen. Herausgekommen ist ein packendes, lebensnahes Buch, das sich jenseits von Glaubenssätzen und Dogmatik dem Konkreten zuwendet, dem, was Menschen in einer bestimmten Situation bewegte, warum sie taten, was sie taten und warum es ihnen richtig und gut erschien.weiterlesen