Im politischen Diskurs ist immer wieder die Rede von »Werten«, ohne dass dem eine vertiefte Debatte folgt. Nicht selten wird dabei übersehen, den gemeinten Wert zu benennen oder mit einer genauen inhaltlichen Bestimmung zu versehen. Näher betrachtet verbirgt sich hinter dem Gemeinten oft eine Sekundärtugend, ein Prinzip des Denkens oder Handelns, ein Sachverhalt, eine Grundhaltung oder ein Brauch. Tatsächlich sind Werte zunächst einmal etwas Subjektives. Wert hat, was dem Einzelnen gut, schön oder wahr und richtig erscheint. Was für den Einzelnen attraktiv ist, erfährt aber nicht notwendig allseitige Wertschätzung. Dennoch gibt es Werte, denen eine objektive und allgemeine Gültigkeit zukommt. So speisen sich die Grundlagen des modernen Staates aus gemeinsamen Vorstellungen über eine gerechte Verfasstheit des Gemeinwesens – aus Werten. Solche Werte resultieren regelmäßig aus den vorherrschenden Weltanschauungen sowie den sich daraus ableitenden Menschen- und Gesellschaftsbildern. Sie sind das Minimum dessen, was unter bestimmten historisch-kulturellen Gegebenheiten für staatlich verfasstes Zusammenleben als unverzichtbar angesehen wird, als für alle verbindlich gilt. Die Hessische Landesvertretung will einen Beitrag zur Wertedebatte leisten. In einer Reihe von Vorträgen und anschließenden Diskussionen werden die grundlegenden Werte in den Mittelpunkt gestellt werden.weiterlesen