wespennest - zeitschrift für brauchbare texte und bilder
nummer 138 Islam
Produktform: Buch / Geheftet
Ein hegemonialer Strang der gegenwärtigen Geschichtsschreibung imaginiert den Islam als die neue Trennlinie zwischen Nord und Süd, als den zentralen Konfliktpunkt innerhalb einer postkolonialistischen und postimperialistischen, imperialen Weltordnung. Entgegen dieser nicht interesselosen Metafiktion und all ihrer Implikationen nehmen die Autoren des Wespennest-Schwerpunkts eine soziale oder lebensweltlich-subjektive Perspektive ein, oder führen die Genealogie jener aufklärerischen Werte weit vor ihren oft vermeintlich westlichen Ursprung zurück. Ihnen allen ist ein nicht-essenzialistischer und nicht-kulturalistischer Blick auf den Islam gemeinsam. Sadik Al-Azm liest den fundamentalistischen Terror als ein letztes Aufbäumen der gescheiterten Reislamisierungsbewegung, Ilija Trojanow verweist auf die blinden Flecken der Ideologen und gibt einige Hinweise auf die Hybridität unserer Vergangenheit, Najem Wali spricht über seine Sozialisation, die fernab von Paris über den französischen Existenzialismus lief, Katajun Amirpur schreibt über Muslime und Reformdenker hier und dort sowie über den ganz alltäglichen Rassismus, Peter Strasser fragt naiv wie man über den Islam sprechen kann und Christian Reder berichtet mit Blick auf sozio-ökonomische Aspekte kenntnisreich aus seiner Projektarbeit in diversen Ländern des Nahen Ostens. Außerdem: Navid Kermani mit einer adornitischen Lektüre des iranischen Schriftstellers Sadeq Hedayat und Fotos des amerikanischen Künstlers Brian McKee. Außerhalb des Schwerpunkts: Georg Aescht mit einem Nachruf auf Alexandru Vona, die Übersetzerin und Essayistin Eva Hesse - porträtiert von Michael Basse u.v.a.m.
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