wespennest - zeitschrift für brauchbare texte und bilder
nummer 182 - Zufall
Produktform: Buch / Geheftet
Ist das Coronavirus zufällig aus einem chinesischen Labor entwischt oder hat es sich doch – zufällig – per Zoonose auf den Menschen übertragen? Egal wie die Antwort lauten wird, die Folgen eines Zufalls sind Notwendigkeiten.
Im Schwerpunkt dieses Wespennests dreht sich alles um den offenen Moment, in dem etwas auch anders ausgehen könnte, jenen kurzen unentschiedenen Augenblick vor der Entscheidung, den Riss in der Kette kausaler Verknüpfungen, von dem manche sagen, es gebe ihn gar nicht. Unzählig sind die Versuche, den Zufall zu berechnen, ihn zu kontrollieren, zu lenken, die Kontingenz des Lebens zu bewältigen, denn der Zufall ist als Schicksal ungerecht und ein Skandal. Für die Kunst jedoch ist er das Lebenselixier. Der Wespennest-Schwerpunkt behandelt daher auch die Frage, wie wir finden, was wir nicht gesucht haben, wie Neues entsteht oder zumindest Unvorhergesehenes in bildender Kunst, im Roman, im Feature und in der Fotografie.
Der griechische Gott Kairos trägt auf seiner Glatze nur eine einzige Stirnlocke, wer ihn an diesem Schopf zu fassen kriegt, gewinnt das Glück des Augenblicks. Kairos hat Flügel an den Füßen, im Nu ist er vorbei. Kann man sich vorbereiten auf den Zufall? Wohl kaum, er ist, wie man es dreht und wendet, ein schlimmer und ein wunderbarer Hund.weiterlesen
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