Westfälische Forschungen, Band 60-2010
Themenschwerpunkt: Regionale Bildungs- und Wissenschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Die räumlichen Bezüge, in denen Bildung und Wissenschaft stehen, sind auf unterschiedlichen Ebenen verortet. Aus der Vogelschau der internationalen Vergleichsperspektive betrachtet konstituieren sich Bildungssysteme als nationale Systeme. Auch Wissenschaftler denken und agieren vornehmlich in nationalen, wenn nicht in internationalen Bezügen. Andererseits sind die Zuständigkeiten für Schulen und Hochschulen in Deutschland Kernbestandteile des Föderalismus, weshalb Bildungspolitik fast immer vor allem Länderpolitik war und ist. Unterhalb dieser beiden Ebenen können Bildungs- und Wissenschaftspolitik jedoch auch eine regionale Dimension besitzen. So verbindet sich mit der Errichtung von Bildungs- und Forschungseinrichtungen vielfach die Erwartung, regionale Entwicklungsprozesse anstoßen, regionale Disparitäten der Sozialstruktur ausgleichen, aber auch regionale Identitäten festigen und regionale Integrationsprozesse fördern zu können. Der von Wilfried Rudloff zusammengestellte Themenschwerpunkt versucht in historischer Perspektive die vielfältigen Dimensionen dieser regionalen Bezüge von Bildungs- und Wissenschaftsgeschichte für das 20. Jahrhundert auszuleuchten.
Weitere Beiträge behandeln das Wirken von Frauen und Männern im »vorpolitischen Raum« in Westfalen, den Einsatz von Soldaten im Bereich der öffentlichen Sicherheit während des Vormärz, die Überlieferung der Juden- und Dissidentenregister des 19. Jahrhunderts in Westfalen und Lippe sowie die Geschichte der Quäkergemeinde in Minden. Der Band enthält außerdem einen Bericht über die Arbeitsgemeinschaft landesgeschichtlicher Internet-Portale, eine landeskundliche Zeitschriftenschau und einen umfangreichen Rezensionsteil.
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