Zwei der wichtigsten Filme eines wesentlichen, heute viel zu wenig bekannten heimischen Filmemachers der Nachkriegszeit, Kurt Steinwendner: „1951 realisierte Steinwendner gemeinsam mit dem Psychologen und Fotografen Wolfgang Kudrnofsky seinen ersten Kurzfilm Der Rabe, in dem er das vielfältige Bewegungspotenzial des Kinos in lustvoller Weise auszuschöpfen trachtete. Unter spürbarem Einfluss des formenreichen Symbolismus von Jean Cocteau und den Schriften des ungarischen Theoretikers Béla Balázs, der mit seiner These des „Absoluten Films“ die entscheidenden ästhetischen Impulse für ihr Filmkonzept lieferte, adaptierten sie Edgar Allan Poes unheimliches Gedicht The Raven für die Leinwand. (.) Wienerinnen: 1952 gedreht nach dem Vorbild des italienischen Neorealismus, erzählt von vier Frauenschicksalen. Von Ani, zum Beispiel, die sich ahnungslos in eine inzestuöse Liebesbeziehung verstrickt. Oder von Olga, einer anlehnungsbedürftigen Praterdirne, die sich vor dem verschlagenen Strizzi Anton in die Arme eines Donaukapitäns flüchtet. Steinwendner greift in seinem Bemühen um Wirklichkeitsnähe zu ungewohnten Erzählmitteln: Er gliedert die vier Eifersuchtsdramen in allegorische Episoden, und dreht mit Laien- und Profidarstellern an atmosphärischen Originalschauplätzen. (Lukas Maurer)weiterlesen