„Frei und links“ – Willy Brandt war der Kanzler des „anderen“ Deutschland. Nach seinen Bestsellern über Richard von Weizsäcker und Helmut Schmidt legt der langjährige ZEIT-Journalist Gunter Hofmann nun ein einfühlsames Portrait des Mannes vor, der die konservative Adenauer-Republik entschlossen durchlüftete und mit den hart umkämpften Ostverträgen und seinem Kniefall in Warschau Weltgeschichte schrieb. In seiner Biografie zeigt Hofmann uns den „ganzen“ Brandt, jenen außergewöhnlichen Menschen, dessen Politik nur zu verstehen ist, wenn man auch sein Leben kennt. Lange Jahre diffamiert wegen seiner Herkunft und seiner Jahre im Exil (worunter er mehr litt als er zugab), wurde Willy Brandt schließlich zur Leitfigur einer ganzen Generation. Mit dem Friedensnobelpreis stieg er auch international zu einem der angesehensten Staatsmänner des 20. Jahrhunderts auf. Ebenso kenntnisreich wie nuanciert geht Gunter Hofmann den Stationen dieses Lebens nach, schildert den Weg des jungen Sozialisten aus schwierigen Verhältnissen in Exil und Widerstand, die allmähliche Entwicklung seiner politischen Überzeugungen und die Stationen seiner Karriere vom Regierenden Bürgermeister bis zum Bundeskanzler. Auch die Weggefährten wie Julius Leber, Helmut Schmidt, Herbert Wehner, Egon Bahr oder Günter Grass kommen ins Bild. Vor allem aber macht Hofmann auf eine geradezu intime Weise deutlich, wie sehr Brandt unsere Vorstellung von der Nation geprägt hat, in der wir leben möchten.weiterlesen