'Annotation
zu den Gedichten der Lyrikerin Astrid Schleinitz
Die Gedichtauswahl besticht durch ihre stilistisch stringent durchgehaltene Geschlossenheit. In dem kompositorisch wohlab- und ausgewogenen Aufbau ist Wert auf stabile Fügungen gelegt worden. Die Weltwahrnehmung von Astrid Schleinitz ist realiengesättigt. Aus deskriptiver Genauigkeit erwächst eine erstaunlich sprachfeste Klarheit. Poesie entdeckt sie im Unspektakulären, Alltäglichen, das sie mit scharfem Blick einfängt und auf singuläre Weise ins Bild setzt. Ob sie ›duftenden erdausschlag‹ einatmet, ›lichtstücke‹ wahrnimmt, von ›abnehmender bewohnbarkeit‹ berichtet, immer versteht sie, ihre sinnlich-konkreten Szenerien kraftvoll zu steigern. Irdisches mischt sie mit Naturerscheinungen in ungewohnter elementarer Ursprünglichkeit. So sieht sie in einem Wolkenzug ›anmutig die fliessend aufgebaute sinnbildlichkeit der ferne‹.'
Wulf Kirstenweiterlesen