Wirkt körperliche Aktivität ressourcenprotektiv?
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Die vorliegende Publikation beschreibt und diskutiert einen aktuellen stresstheoretischen Ansatz. Im angloamerikanischen Sprachraum ist dieser Ansatz unter dem Namen “Conservation of resources theory (COR Theory)” bekannt geworden und ist neben dem Lazarusschen Ansatz zu einem der wichtigsten stresstheoretischen Ansätze herangereift. Zu Beginn wird diese Theorie in ihren Grundzügen dargestellt und im Rahmen weiterer ressourcentheoretischer Ansätze beleuchtet und diskutiert. Im Anschluss an die theoretischen Ausführungen folgt ein Kapitel, das die Entwicklung von drei Messinstrumenten beschreibt, die auf der Basis ressourcentheoretischer Überlegungen entwickelt wurden. Diese Messinstrumente wurden, neben anderen psychometrischen Skalen, in fünf Interventionsstudien eingesetzt. Die Interventionsstudien hatten zum Ziel, einerseits die Effektivität sportlicher Aktivität in verschiedenen Settings (Anschlussheilbehandlungen nach verschiedenen Erkrankungen bzw. Verletzungen, Sport mit gesunden Erwachsenen im mittleren Lebensalter, Seniorensport) auf Variablen der psychischen Gesundheit zu überprüfen. Zum Zweiten sollte die Analyse dieser Datensätze Aufschluss über die Validität zentraler Prinzipien und Schlussfolgerungen der Ressourcenerhaltungstheorie geben. Zusammenfassend lässt sich ein positiver Effekt von moderater, wettkampfferner sportlicher Aktivität auf Variablen des Körperkonzepts konstatieren. Effekte auf weitere Variablen der psychischen Gesundheit wie etwa der Ängstlichkeit, Psychosomatischer Beschwerden, Allgemeiner Selbstwirksamkeit und Ressourceneinschätzungen erweisen sich eher als inkonsistent. Die Überprüfung wichtiger Prinzipien der Ressourcenerhaltung zeigt zusammenfassend gute konvergente und divergente sowie prognostische Validität für die Prinzipien des Ressourcengewinns und -verlusts in den Studien aus dem klinischen Bereich. Die Ergebnisse zu dieser Fragestellung der Studien im primärpräventiven Bereich erweisen sich als eher inkonsistent. Somit lässt sich abschliessend feststellen, dass a.) die Wirksamkeit von Sport, Spiel und Bewegung auf Variablen der psychischen Gesundheit auf der Basis der vorliegenden Ergebnisse bisher überschätzt worden sind und b.) die Theorie der Ressourcenerhaltung im Bereich kritischer Lebensereignisse, Krisen und Katastrophen einen guten theoretischen Bezugsrahmen liefert. Im Rahmen alltäglicher kleinerer Probleme und/oder im Bereich der Primärprävention erweisen sich die Prinzipien dieses theoretischen Ansatzes diesbezüglich als weniger valide im Sinne prognostischer Validität.weiterlesen
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