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Wirtschaft und Gesellschaft am Mittelrhein vom 12. bis zum 16. Jahrhundert

Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)

Kaum eine andere westdeutsche Landschaft ist in ihrer historischen Entwicklung in ähnlichem Maße von ihrer Lage und den besonderen naturgeographischen Verhältnis¬sen geprägt worden wie das Mittelrheintal zwischen Bingen und Koblenz. Der Rhein¬strom bildete die wichtigste mittelalterliche Verkehrsverbindung zwischen Ober¬deutschland und den Nieder-landen, barg aber im schwer passierbaren Engtal des Gebirgsdurchbruchs seinen gefahrvoll-sten Streckenabschnitt. Andererseits waren die Steilhänge klimatisch bevorzugt und wurden seit dem hohen Mittelalter für einen aus¬gedehnten Weinbau genutzt. Ausgehend von diesen Voraussetzungen, werden in der vorliegenden Veröffentlichung die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen des Mittelrheingebiets im späten Mittelalter und seine Einbin-dung in das Gefüge der Nachbarlandschaften grundlegend untersucht. Auf einer außerordentlich breiten Quellengrundlage werden zunächst die einzelnen Bereiche der spätmittelalterlichen Landwirtschaft behandelt, voran der Weinbau mit seinen spezifi-schen Pachtverhältnissen, seinen Anbaumethoden und Betriebsstrukturen. Besonderes Au-genmerk wird dabei auf eine Beschreibung der spätmittelalterlichen Arbeits- und Alltagswelt gerichtet. Schiffahrt, Verkehr und Warenaustausch bilden die zweite zentrale Säule der mit-telrheinischen Wirtschaft. Die Stromverhältnisse im Eng¬tal, die Entwicklung und Kapazität der Schiffstypen und die Praxis des Schiffahrtsbetriebs werden ebenso behandelt wie die wirtschaftliche und soziale Lage der Schiffer¬schaft. Eine herausragende fiskalische Bedeutung für die rheinischen Territorien besaß das vielbe-fahrene Engtal durch die attraktive Möglichkeit zur Erhebung von Zöllen und Geleitsgeldern. Neben dem regionalen Warenaustausch auf den Märkten war das Mit¬telrheingebiet mit um-fangreichen Weinausfuhren und einer permanenten Einfuhr von dringend benötigten Nah-rungsmitteln, Bedarfs- und Luxusgütern in den überregionalen Warenverkehr einbezogen. In der Geldgeschichte des späten Mittelalters hatte es dabei die zentrale Rolle eines 'Schar-niers' zwischen den ober- und niederrheinischen Wäh¬rungsbereichen inne. Auch die ab-schließend untersuchten Kapital- und Kreditverhält¬nisse, bei denen jüdische und lombardische Geldverleiher und zahllose Rentengeschäfte das Bild bestimmten, spiegeln die Einbindung der marktorientierten rheinischen Wirt¬schaft in einen größeren Bezugsrahmen wider. Die anschaulich geschriebene Untersuchung wird durch zahlreiche Karten, Grafiken und Tabellen ergänzt und durch ein detailliertes Orts-, Personen- und Sachregister er¬schlossen. Das Buch stellt einen exemplarischen Beitrag zur modernen, wirtschafts- und sozialhistorisch orientierten Landesgeschichte dar. Darüber hinaus bietet es der regio¬nal- und ortsgeschicht-lichen Forschung eine Fülle von Fakten und weiterführenden Informationen, dem kulturhi-storisch interessierten Leser ein lebendiges Bild vom Leben am Mittelrhein in vergangenen Jahrhunderten.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-930221-03-5 / 978-3930221035 / 9783930221035

Verlag: Historische Kommission für Nassau

Erscheinungsdatum: 30.11.1997

Seiten: 1041

Autor(en): Otto Volk

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