Ziel des gymnasialen Unterrichts ist es, wissenschaftspropädeutisches Lernen zu ermöglichen. Dabei ist die Diskontinuität des Übergangs von der Schul- zur Wissenschaftsdisziplin bekanntermaßen anspruchsvoll.
Im Fokus der Arbeit steht daher die Frage, inwieweit im Rahmen eines wissenschaftspropädeutischen Seminars, kurz W-Seminars, in Mathematik fachtypische Denk- und Arbeitsweisen initiiert und ein adäquates Mathematikbild aufgebaut werden können. Das W-Seminar ist ein Unterrichtsformat der gymnasialen Oberstufe in Bayern.
In einer quasi-experimentellen Längsschnittstudie wurde untersucht, inwiefern sich beispielsweise Überzeugungen zu Mathematik von Schülern verändern, die neben dem regulären Mathematikunterricht ein W-Seminar in Mathematik besuchen. Zum Einsatz kamen sowohl ein quantitativer Fragebogen im Prä-Post-Design als auch qualitative Leitfadeninterviews mit ausgewählten W-Seminar-Teilnehmern.
Die Ergebnisse der Mixed-Methods-Studie zeigen, dass einzelne Schüler – in Abhängig-keit von Seminarthema und Seminararbeit – ein adäquates Mathematikbild beschreiben, welches auf Erfahrungen im W-Seminar zurückzuführen ist.weiterlesen