Noch Fragen? 0800 / 33 82 637

Würde im Widerspruch

Jüdische Erzählliteratur im nationalsozialistischen Deutschland 1933--1938

Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)

In den Jahren zwischen 1933 und 1938 entstand in Deutschland eine vielfältige und vom nationalsozialistischen Regime geduldete jüdische Literatur. Bei der Analyse dieser bisher nicht hinreichend wahrgenommenen Belletristik konzentriert sich die Untersuchung auf die erzählende Literatur, die unter dem Eindruck der gescheiterten Emanzipation und einer fortschreitenden Ausgrenzung und Repression als Reflexionsmedium der historischen Situation fungierte. Die von Juden geschriebene und an Juden adressierte Erzählliteratur der Zeit diente der Selbstvergewisserung und der Positionsbestimmung und bot sich darüberhinaus nicht selten als Handlungsanleitung an. Die Texte werden daher sowohl in einer ausführlichen Übersicht als auch in exemplarischen Analysen - der Werke von Gerson Stern, Rudolf Frank und Jacob Picard - als historische Dokumente ernstgenommen, d.h. die Besonderheiten ihrer ästhetischen Verfahren und Artikulationsmöglichkeiten werden auf der Folie ihres zeitgeschichtlichen Kontextes eingehend untersucht. Dadurch wird eine Literatur sichtbar, die einerseits die nicht zu unterschätzende Bandbreite der innerjüdischen Diskussion widerspiegelt und andererseits den entwürdigenden Zumutungen ihrer nichtjüdischen Umwelt widerspricht. Angesichts der zunehmend prekärer werdenden Situation gehörte dieser literarisch vermittelte Widerspruch zu den wenigen Mitteln, mit deren Hilfe die Juden im nationalsozialistischen Deutschland ihre Würde behaupten konnten.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-484-65139-5 / 978-3484651395 / 9783484651395

Verlag: De Gruyter

Erscheinungsdatum: 18.11.2002

Seiten: 330

Auflage: 1

Autor(en): Saskia Schreuder

109,95 € inkl. MwSt.
List Price
kostenloser Versand

sofort lieferbar - Lieferzeit 1-3 Werktage

zurück