Bogumił Šwjela (1873–1948) ist eine der herausragenden Persönlichkeiten in der niedersorbischen Geschichte. Neben seinen zahlreichen wissenschaftlichen und publizistischen Veröffentlichungen führte der Pfarrer, Redakteur, Sprachforscher und Mitbegründer der Domowina über mehr als 40 Jahre ein Tagebuch. Seine mosaikartigen Aufzeichnungen vermitteln ein ungeschöntes, authentisches Bild der Niederlausitz in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Šwjela gibt Berichte und Ansichten aus dem dörflichen Leben wieder, die die Verdrängung des Sorbischen aus Schule und Kirche in einer Weise belegen, wie sie in keiner Behördenakte, Zeitung oder konventionellen Geschichtsquelle zu finden sind. Daneben gewährt er Einblick in sein Privatleben und in seine Gedanken- und Gefühlswelt.
Sämtliche sorbisch-wendische Einträge wurden von der Herausgeberin Annett Bresan übersetzt, sodass Šwjelas Tagebücher auch vollständig in deutscher Sprache vorliegen.weiterlesen