Yun Ch'i-ho. Ein Intellektueller in einer Transformationszeit
OAG-Taschenbuch Bd. 96
Produktform: Buch
Yun Ch’i-ho (1865–1945) war einer der ersten koreanischen Studenten, die in Japan und den USA studieren konnten, Dolmetscher des ersten US-Gesandten in Korea, Christ, Theologe, Politiker, Minister, Zeitungsherausgeber, Gründer von Schulen, Universitätspräsident, Sozialaktivist und einer der reichsten Koreaner. Die Bewertungen seiner Person gehen weit auseinander: Er gilt einerseits als „moderner Intellektueller“, „patriotischer Reformer“, „Führer der Volksbewegung für Bürgerrechte“, „religiöser Führer“, „Kämpfer für Bildung“ und „Vorkämpfer sozialer Wohltätigkeit“; andererseits aber auch als einer der „größten Verräter der Nation“, da er mit der japanischen Kolonialmacht kollaborierte und von dieser sogar in den Adelsstand erhoben wurde.
Das Buch gliedert sich in vier Teile. Im ersten Teil wird auf den besonderen Wert von seinem Tagebuch, was den Hauptgegenstand dieser Untersuchung ausmacht, eingegangen. Dabei wird die historiographische und wissenschaftliche Bedeutung von „Tagebüchern“ überhaupt erörtert sowie ein kurzer Überblick über den Stand der bisherigen Forschung zu Yun Ch’i-ho gegeben. Im zweiten Teil geht es um das Leben Yun Ch’i-hos und darum, was es bedeutete, als Intellektueller in der Gesellschaft von Choson und der Kolonialzeit zu leben. Im dritten Teil soll auf Grundlage seiner Tagebuchaufzeichnungen untersucht werden, welche Fragen den Intellektuellen Yun Ch’i-ho, der in der Transformationszeit als einer der ersten mit den Errungenschaften der europäischen Zivilisation in Kontakt gekommen war, beschäftigten.weiterlesen