Zahlen und das Operieren mit ihnen ist eines der Hauptthemen des Mathematikunterrichts. Die Entwicklung von Zahlengefühl umfasst dabei zwei Komponenten, ein logisch-analytisches Denken ebenso wie ein intuitiv-spontanes Reagieren, verbunden mit der Fähigkeit, im Sinne der Dual Process Theories flexibel zwischen dem SPONTAN-System und dem LOGIK-System wechseln zu können. Ein „Zahlengefühl 2000“ im neuen Jahrtausend erschließt dabei auch den adäquaten Umgang mit Taschenrechnern und Computern. Die vorliegende Arbeit beginnt mit einer Analyse zum Thema „Zahlengefühl“ aus der Sicht mathematikdidaktischer Veröffentlichungen. Es werden mentale Prozesse beschrieben und es wird dann herausgearbeitet, dass eine Vielzahl von Verhaltensweisen in Zahlensituationen unbewusst abläuft. Es wird hinterfragt, wie die Entwicklung von Zahlengefühl im klassischem Arithmetikunterricht verankert ist. Hierzu wird ein Analyseelement entwickelt (ALG-1/2 vs. ALG-Z), mit dessen Hilfe bei einer Zahlensituation geklärt werden kann, in welcher Form diese zur Entwicklung und Förderung von Zahlengefühl genutzt werden kann. Die theoriebezogenen Ausführungen werden immer wieder aufgelockert und ergänzt durch eine Vielzahl von praxisrelevanten Untersuchungsergebnissen oder Lernsituationen. Im zweiten Teil der Arbeit zeigen Beispiele den Wechselwirkungsprozess zwischen dem LOGIK-System und dem SPONTAN-System, an klassischen Aufgaben aus Schulbuchwerken ebenso wie bei Aufgaben zum Bearbeiten mit dem Taschenrechner.weiterlesen