Zeichen des Aufbruchs – Kirchenbau und Liturgiereform im Bistum Augsburg seit 1960
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Rund 50 Jahre nach dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–1965) nimmt die Diözese Augsburg den damaligen Kirchenbau des Bistums in den Blick. Religiöse, liturgische und gesellschaftliche Umbrüche auf der einen sowie bautechnische Neuerungen auf der anderen Seite führten zu einer veränderten Auffassung von Sakralarchitektur, die bis heute Widerstand erzeugen kann. „Christliches Kieswerk“, „Parkhaus Gottes“ oder „Klein-Ägypten“ waren die Bezeichnungen, die man den modernen Kirchen aus den 1960er- und 1970er-Jahren gab. Denn häufig lässt die Wirkung der reinen Konstruktion und Materialverwendung eine emotionale Ratlosigkeit zurück. Für viele ist die architektonische und künstlerische Reduktion ein Zeichen von allgemeiner Willkür und Sinnleere der Moderne und weniger der Ausdruck einer gewandelten, offenen Gesellschaft, den Kirche, Bauherren und Architekten intendierten.
Die Innovation und Schöpferkraft dieser ebenso kurzen wie produktiven Zeitspanne, aber auch der derzeitige Veränderungsdruck der Kirchenlandschaft – Umnutzung, Profanierung oder gar Abriss – lassen eine fundierte Auseinandersetzung mit diesem kulturellen Erbe umso notwendiger erscheinen.
In dem Buch wird die Vielfalt der Kirchenbaukonzepte in aktuellem wie historischem Bildmaterial ausgebreitet. Die Erkenntnisse der architektur- und kunsthistorischen Forschung sowie die theologischen Perspektiven werden in verständlicher Weise präsentiert. Dabei werden auch die frühen Versuche liturgischer wie architektonischer Neuausrichtungen und die Zeugnisse der bildenden Kunst im Bistum Augsburg in den Blick genommen. In zwei Interviews kommen damalige Akteure zu Wort, die den nachkonziliaren Kirchenbau im Baugebiet entscheidend prägten. Auch geht das Buch der Frage nach, welche Kriterien für die Gestaltung der Zukunft entwickelt werden können, in der Verkleinerungen von räumlichen Kapazitäten und Nutzungs erweiterungen eine immer größere Rolle spielen werden. Anhand von 50 ausgewählten Beispielen wird der Besucher auf eine überraschende Entdeckungsreise durch das Gebiet der Diözese Augsburg mitgenommen, die in erster Linie für ihren reichen Bestand an Barock- und Rokokoarchitektur bekannt ist. Thomas Wechs, Hans Schädel, Alexander von Branca, Justus Dahinden und Josef Wiedemann sind nur einige der Namen, die für den hohen baukünstlerischen Anspruch der modernen Kirchen bürgen.
Mit Beiträgen von Elke Hamacher, Winfried Haunerland, Sabine Klotz, Martin Kopp, Barbara Lukats, Michael Schmid, Stadtmüller.Burkhardt.Graf.Architekten, Matthias Weber und Walter Zahner.
Begleitband zur gleichnamigen Sonderausstellung im Diözesanmuseum St. Afra in Augsburg (Dauer: 23. November 2017 bis 11. März 2018). Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie unter http://www.museum-st-afra.de/news/details/article/zeichen-des-aufbruchs.html.weiterlesen
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