"Zeiten des Aufbruchs" - Populäre Musik als Medium gesellschaftlichen Wandels
Produktform: E-Buch Text Elektronisches Buch in proprietärem
Von den 1960er bis 1980er Jahren vollzogen sich in einer raschen Abfolge gesellschaftliche Transformationsprozesse, die bis heute nachwirken. Welche Rolle ästhetischen Praktiken in diesen Wandlungsprozessen zukam, wurde bislang in der Kultursoziologie kaum untersucht. Dabei sind die 1960er Jahre gekennzeichnet durch die Koinzidenz von massenmedial verbreiteter und kommerziell verwerteter populärer Musik und einem von Jugendlichen vorgebrachten Anspruch auf gesellschaftliche Veränderungen und Emanzipation. Sowohl bei den historischen Akteuren als auch in Teilen der zeitgenössischen und heutigen akademischen Beschäftigungen mit der populären Musik findet sich seitdem eine Deutung des Auftretens neuer Musikstile auf der Bühne der Geschichte als „Aufbruch“ (jeweils neuer Generationskohorten), worin deren besondere Qualität gesehen wird. Die wiederkehrende Verwendung dieser Metapher des „Aufbruchs“ (und auch ihrer Negationen) ist kritisch zu sehen, weil mit ihr Sinndeutungen von Protagonisten des Geschehens zu Kategorien der Analyse werden. Die Perspektive des Bandes schlägt demgegenüber vor, die Metapher des „Aufbruchs“ als eine feldtypische Deutung zu beobachten und den Zusammenhang von Musik und gesellschaftlichen aus einer durch den zeitlichen Abstand ermöglichten Distanz heraus zu betrachten, um zu den sozialen Wirkungsweisen populärer Musik durchzudringen.
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