Pendelnd zwischen Minnesang und Moritat spannen sich die Verse des noch nicht dreißigjährigen Authors über die Schluchten und Täler, die – gleich einer imaginären Brücke – zu den Hochebenen und Bergspitzen seiner Vorstellungswelten führen. Um 1862 als eine in sich geschlossene Niederschrift angelegt, spiegelt sich in diesen Gedichten eigenes Erleben – ebenso lassen sie sich auch von der Kraft poetischer Visionen tragen. Dem Nachlass des 1906 Verstorbenen, der in späteren Jahrzehnten seines Lebens das neue deutsche Kaiserreich schriftstellerisch begleitet hat, entstammend, bietet sich diese Erstveröffentlichung der Gedichte von Otto de Grahl als literarische Ausgrabung an, zur stillen – mitunter auch unerwartet verwirrenden Lektüre. Herausgegeben von Klaus Runzeweiterlesen