Zeitgeschichte wird gemacht
Geschichtskulturelle Analyse von Produktion, Vermittlung und Aneignung medialer Geschichtskonstruktionen im Web 2.0 am Beispiel von FAZ, Spiegel Online, ZDF
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„Wo waren Sie, als die Mauer fiel?“ Dieser Aufruf des Internet-Zeitgeschichteportals Einestages von Spiegel Online zeigt exemplarisch, dass erstens Zeitzeugen die Geschichtsschreibung der Gegenwart dominieren und zweitens die Mediengesellschaft des 21. Jahrhunderts auf die „suggestive Kraft der Zeitzeugenschilderung“ setzt. An Beispielen von FAZ, Spiegel Online und ZDF geht die vorliegende Studie dem von Zeitzeugen beherrschten Modus der Geschichtsschreibung empirisch nach.
Folgende Fragen stehen dabei im Mittelpunkt:
• Wie konstruieren geschichtskulturelle Leitmedien im Zeitalter von Web 2.0 breit anschlussfähigen Sinn?
• Welche „Geschichtsbilder“ werden von geschichtskulturellen Leitmedien im Web 2.0 aus welchem Grund konstruiert?
• Wer schreibt in der Mediengesellschaft des 21. Jahrhunderts „Geschichte“, wenn im Web 2.0 nun auch die Nutzer neben geschichtskulturellen Medieninstitutionen und Professionen aktiv an massenmedialen Sinnbildungsprozessen partizipieren dürfen?
Die Analyse konzentriert sich jedoch nicht nur auf Medieninhalte, sondern bietet auch Einblicke in deren medienspezifische Produktions- und Aneignungsprozesse.
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